Unzulässig, dass einige Episkopate bereits ritualisierte Formen der Segnung vorgeschlagen haben!

26. Dezember 2023 in Aktuelles


Präfekt der Glaubenskongregation verteidigt sein Schreiben "Fiducia supplicans" über die (Nicht)-Segnung von Homosexuellen(verbindungen) - Kirche hält an traditioneller Lehre fest - Weltweiter Widerstand in der kath. Kirche gegen Rom-Schreiben


Rom (kath.net /rn)

Victor Manuel Fernandez, der Präfekt der Glaubenskongregation, hat kurz vor Weihnachten in einem Interview mit "The Pillar" nach tagelangen Diskussion rund um das umstrittene Schreiben "Fiducia supplicans" erklärt, dass die Kirche fest an der traditionellen Lehre der Kirche über die Ehe festhält und keine Art von liturgischem Ritus oder einem liturgischen Ritus ähnlichen Segen zulässt, der Verwirrung stiften könne.

Angesprochen auf so manche Rituale, die von Bischöfen schon festgelegt wurden, betont der Kardinal, dass es unzulässig sei, dass einige Episkopate bereits ritualisierte Formen der Segnung vorgeschlagen haben. „Sie sollten ihren Vorschlag in dieser Hinsicht neu formulieren.“

Diese Art von Segen ist laut dem Präfekten ein einfaches pastorales Mittel, um den Glauben der Menschen zum Ausdruck zu bringen, auch wenn diese Menschen große Sünder seien. „Wenn man also zwei Menschen, die spontan darum bitten, diesen Segen spendet, kann man Gott rechtmäßig bitten, ihnen Gesundheit, Frieden und Wohlstand zu gewähren - Dinge, um die wir alle bitten und um die auch ein Sünder bitten kann. Da man davon ausgehen kann, dass im täglichen Leben dieser beiden Personen nicht alles Sünde ist, kann man gleichzeitig für sie um einen Geist des Dialogs, der Geduld und der gegenseitigen Hilfe beten.“, so Fernandez.  

In der Erklärung werde auch die Bitte um die Hilfe des Heiligen Geistes erwähnt, damit diese Beziehung, die dem Priester oft unbekannt sei, von allem gereinigt werde, was nicht dem Evangelium und dem Willen Gottes entspricht, und nach dem Plan Gottes reife. „Wie gesagt, manchmal kennt der Priester auf einer Pilgerreise dieses Paar nicht, und manchmal sind es zwei sehr enge Freunde, die gute Dinge miteinander teilen, manchmal hatten sie in der Vergangenheit sexuelle Beziehungen, und was jetzt bleibt, ist ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit und der gegenseitigen Hilfe. Als Pfarrer habe ich oft solche Paare getroffen, die manchmal vorbildlich sind. „,

Es handle sich hier nicht um das Sakrament der Beichte(!), sondern um eine einfache Segnung.  Nicht-ritualisierte Segnungen sind laut dem Präfekten keine „Weihe der Person“ und auch keine Rechtfertigung all ihrer Handlungen. Sie seien keine Ratifizierung des Lebens, das sie führen.  „Nein. Ich weiß nicht, an welchem Punkt wir diese einfache pastorale Geste so überhöht haben, dass wir sie mit dem Empfang der Eucharistie gleichgesetzt haben. Deshalb wollen wir so viele Bedingungen für die Segnung stellen“.

Victor Manuel Fernandez, der Präfekt der Glaubenskongregation, kündigt in dem Interview offensichtlich in dem Zusammenhang auch eine Reise nach Deutschland an. Angesprochen, wie Bischöfe oder Priester mit dem Text umgehen müssen, meinte Fernandez dann, dass die Bischöfe diesen ohne Eile studieren müssen und sich von diesem Text „erhellen und bereichern“ lassen sollen. „Besonnenheit und Rücksichtnahme auf die örtliche Kultur könnten daher unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten zulassen, nicht aber eine völlige Ablehnung dieses Schrittes, der von den Priestern verlangt wird.“

Er verstehe aber die Besorgnis der Bischöfe in einigen afrikanischen oder asiatischen Ländern sehr gut, in Ländern, in denen man wegen Homosexualität ins Gefängnis kommen könnte. „Wichtig ist, dass diese Bischofskonferenzen keine andere Doktrin als die vom Papst unterzeichnete Erklärung vertreten, da es sich um dieselbe Doktrin wie immer handelt.

Abschließend betonte Fernandez noch einmal, dass es notwendig sei , gut zu unterscheiden. „Paare sind gesegnet. Die Verbindung ist nicht gesegnet, und zwar aus den Gründen, dass in der Erklärung wiederholt die wahre Bedeutung der christlichen Ehe und der sexuellen Beziehungen dargelegt wird. „Wir alle haben unsere persönlichen Fehler, wir stehen nicht vollständig im Einklang mit dem gesamten Evangelium und unsere lapidaren Urteile berücksichtigen manchmal nicht, dass das gleiche Maß, das wir für andere anwenden, auch für uns angewendet wird. Ich, der ich in den Himmel kommen und auf ewig mit Gott sehr glücklich sein möchte, versuche, diese Warnung Jesu Christi nicht zu vergessen.“, so Fernandez.

Inzwischen wächst weltweit fast stündlich der Widerstand in der Weltkirche gegen das Schreiben aus Rom.  So hat der kenianische Erzbischof Philip Anyolo die Segnung von Homo-Paaren in seiner Diözese klar verboten und dies auch seinen Priestern mitgeteilt. Anyolo möchte die "immerwährende Lehre der Kirche" hinsichtlich Ehe und Familie bewahren. Widerstand gibt es in dem Land sogar auch aus der Politik. Afrikanische Politiker aus Kenia haben die Gläubigen aufgerufen, keine Kirche zu akzeptieren, die der Lehre der Heiligen Schrift widerspreche.


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