23. Dezember 2023 in Weltkirche
Franziskus: Krippen-Darstellungen der Geburt Jesu verkünden auf besondere Weise das Evangelium und sind eine Schule der Einfachheit und der Freude
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat die Menschen dazu ermuntert, Weihnachtskrippen nicht bloß als Kunstwerke zu betrachten, sondern sich von ihnen innerlich berühren zu lassen. Bei der letzten Generalaudienz vor Weihnachten erinnerte der Papst am Mittwoch im Vatikan daran, dass der Heilige Franziskus die Tradition der Krippendarstellung vor 800 Jahren begründet habe. Ihm sei es darum gegangen, in ihr die äußerste Bescheidenheit und die besonderen Umstände der Geburt Jesu in einem Stall sinnlich erfahrbar zu machen. So sei die Krippe eine Schule der Einfachheit und der Freude, erklärte der Papst.
Die Krippe sei eine besondere Weise, das Evangelium zu verkünden. Zugleich wandte sich der Papst gegen eine konsumorientierte Weihnachtszeit, die das Wesentliche des Weihnachtsfests verderbe. Es sei wichtig, sich den inneren Raum für das Staunen zu bewahren. Im Jahr 1223 soll Franz von Assisi (1181/82-1226) in dem Ort Greccio in Latium nördlich von Rom erstmals eine "lebendige Krippe" inszeniert und so die Weihnachtsszene von der Geburt Jesu in einem Stall nachgestellt haben. Das Ereignis gilt als Ursprung der Krippentradition. Zum 800-Jahr-Jubiläum erinnert heuer auch die Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz an den Wallfahrtsort Greccio.
Der Papst gilt als Liebhaber von Weihnachtskrippen. "Im Haus meiner Eltern in Buenos Aires hat dieses weihnachtliche Zeichen nie gefehlt", schrieb der gebürtige Argentinier jüngst in einem Gastbeitrag für die italienische Tageszeitung "La Stampa". Es seien gerade die kleinen Dinge, die den Weg zu Gott wiesen, so der Papst. Die Menschwerdung Jesu Christi habe sich unauffällig, beinahe unbemerkt entfaltet. Bei einem Besuch in Greccio hatte der Papst 2019 auch ein eigenes Apostolisches Schreiben "Admirabile signum" (Das wunderbare Zeichen) über die Bedeutung der Krippe unterzeichnet.
Darin hielt er unter anderem fest, dass die Szene der Geburt Jesu die wesentliche Weisheit des christlichen Glaubens vermittle: "Gott liebt uns so sehr, dass er unsere Menschlichkeit und unser Leben mit uns teilt."
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