Mexiko: Ansturm der Guadalupe-Pilger hat begonnen

9. Dezember 2023 in Weltkirche


Mit jährlich mehreren Millionen Teilnehmern gilt der mexikanische Marienfeiertag als das größte katholische Pilgerfest der Welt - Auch Papst Franziskus und Latinos in Österreich feiern die "Virgencita"


Mexiko-Stadt (kath.net/KAP) In Mexiko ist die Wallfahrt zum größten marianischen Heiligtum der Welt im Hauptstadt-Bezirk La Villa angelaufen. Millionen Pilger aus ganz Mexiko sowie auch aus dem Ausland - im Vorjahr erreichte man die Rekordmarke von 12,5 Millionen - werden auch heuer in der Zeit zwischen dem 9. und 12. Dezember in der Guadalupe-Basilika erwartet, wo sich 1531 den Berichten zufolge mehrere Marienerscheinungen zugetragen haben. Zigtausende erreichten das Heiligtum bereits in den ersten Dezembertagen. Gefeiert wird die dunkelhäutige Jungfrau von Guadalupe von Katholiken in ganz Amerika, die sie als ihre Patronin sehen - und nicht zuletzt auch von lateinamerikanischen Migranten in Europa.

Zu den Höhepunkten des Programms am 12. Dezember zählt bereits nach Mitternacht das traditionelle Singen des Geburtstagsliedes "Mañanitas", an dem sich jedes Jahr bekannte Sänger beteiligen. Auch Tänze und weitere kulturelle Darbietungen werden von den mexikanischen Diözesen und Gemeinschaften vorbereitet. Bereits am 1. Dezember starteten tägliche Bischofsmessen, die sich einem bestimmten Aspekt der Botschaft von Guadalupe widmen - wie etwa der Hinwendung zu Migranten, zu Opfern der Gewalt und Unsicherheit oder zur indigenen Bevölkerung. Der Erzbischof von Mexiko-Stadt, Kardinal Carlos Aguiar Retes, spricht am 12. Dezember über die Vorbereitung des kirchlichen Heiligen Jahres 2025.

Auch Papst Franziskus will den 12. Dezember begehen - mit der ersten Petersdom-Messe seit Beginn seiner aktuellen Erkrankung, hatte der Vatikan mitgeteilt. Für 18 Uhr ist eine Eucharistiefeier angesetzt, die wie jedes Jahr in spanischer Sprache und mit der Anwesenheit zahlreicher Bischöfe, Priester, Seminaristen und anderer Gläubigen aus Lateinamerika stattfinden wird. Ebenso findet in der Wiener Votivkirche, in deren rechtem Kirchenschiff ein großer Guadalupe-Altar steht, um 18.30 Uhr ein Gottesdienst mit der lateinamerikanischen Gemeinschaft statt, geleitet von einem in Wien wirkenden Priester aus Mexiko.

Das Guadalupe-Fest geht auf die Ereignisse zwischen dem 9. und 12. Dezember 1531 im heutigen Gebiet von Mexiko-Stadt zurück. Dem zum Christentum übergetretenen Indigenen Juan Diego Cuauhtlatoatzin, der 2002 als erster Ureinwohner Amerikas heiliggesprochen wurde, erschien damals an vier Tagen eine schwangere Frau mit Gesichtszügen einer Mestizin, die sich als Mutter Gottes bezeichnete und auf Juan Diegos Umhang ("Tilma") ihr als "Unsere Liebe Frau von Guadalupe" weltberühmt gewordenes Abbild hinterließ.

Der Umhang ist bis heute das Ziel der Guadalupe-Pilger, von denen viele in tage- bis wochenlangen Fußmärschen unterwegs sind. Am Fuß des Erscheinungshügels Tepeyac wurde auf Marias Bitte eine große barocke Kirche errichtet, die 1975 einem noch größeren Neubau wich. Die "Guadalupana" ist Patronin von Mexiko, Lateinamerika und ganz Amerika, der Philippinen, der indigenen Völker sowie der Ungeborenen.

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