Von Hoodies und herrlichsten Geschöpfen

18. November 2023 in Familie


Casual ist nicht immer cool: Die Wahl unserer Kleidung drückt aus, wie wir unsere Mitmenschen und unseren Schöpfer respektieren.


Linz (kath.net /pk) Macht es einen Unterschied, ob wir uns schön und stilvoll kleiden oder ob wir unsere Hosen und Blusen nach dem Motto „Hauptsache bequem“ auswählen? Antworten auf diese Frage sucht ein Beitrag, der auf der Plattform „Aleteia“ erschien.

Jogginghose, Oversize-Hoody, Badeschuhe: Ein Blick in einen durchschnittlichen Supermarkt zeigt, dass das Verständnis von „angemessener Kleidung“ sich in den letzten Jahrzehnten massiv gewandelt hat. Der soziale Trend geht in Richtung „casual“, also lässig, zwanglos, informell und formlos.

Es gäbe in der Moderne eine „Besessenheit von unserem individuellen Recht, lässig zu sein“, reflektiert der Beitrag. „Alles, was zählt, ist, dass ich mich wohlfühle“, werde argumentiert. Kein anderer Mensch dürfe einem vorschreiben, was anzuziehen sei. Kleidung werde reduziert auf „Formalität“, als „künstlich und unnötig“ kategorisiert, was bedeute, dass jeder das tragen möge, was ihm gefällt.

Es gebe jedoch einiges zu bedenken. Erstens berücksichtige dies nicht, dass unser Körper und unsere Seele miteinander verbunden seien. Es gebe weder einen vernachlässigbaren Körper rund um die unsichtbare Seele noch einen rein physischen Leib ohne Seele.

„Die Wahrheit ist, dass Leib und Seele untrennbar verbunden sind. Das bedeutet, dass die Art und Weise, wie wir uns kleiden, wichtig ist, weil unsere Seele wichtig ist. Das Äußere spiegelt das Innere wider.“

Papst Benedikt XVI. schrieb im Buch „Der Geist der Liturgie“, die „Theologie der Bekleidung werde eine Theologie des Leibes“. Der Leib sei „mehr als ein äußeres Kleid des Menschen“, er sei „Teil seines Wesens, seiner wesentlichen Konstitution“.

Sein Vorgänger, Papst Johannes Paul II. (1920-2005), hatte viele Jahre lang eine „Theologie des Leibes“ entwickelt, eine „dem Evangelium gemäße christliche Pädagogik des Leibes“. „Der Leib und nur er, kann das Unsichtbare sichtbar machen: das Geistliche und das Göttliche“, sagte er einmal.

Das verleiht der Frage nach der Bekleidung naturgemäß eine tiefere Bedeutsamkeit. „Wenn wir uns gut kleiden, tun wir das, weil wir die harmonische, ebenmäßige Schönheit der menschlichen Gestalt auf eine Weise schmücken, dass unsere Menschlichkeit Würde bekommt.“

Eine wesentliche Frage sei: Für wen möchte ich mich schön kleiden? Es sei ein gutes Prinzip, dass unsere Kleidung zeige, dass wir unsere Mitmenschen und unseren Schöpfer respektieren. Inmitten des individualistischen Casual-Trends gäbe es mittlerweile eine gegenläufige Entwicklung, heißt es in dem Artikel. „Ich bemerke unter den Messbesuchern meiner Pfarre einen Trend, sich freiwillig so schön wie möglich zu kleiden“, bemerkt der Verfasser. Es gehe ihnen nicht darum, sich zur Schau zu stellen oder strenge Formalitäten einzuhalten, sondern vielmehr darum, „Gott zu zeigen, wie sehr sie ihn lieben“.

„Sie signalisieren durch ihre Kleidung, dass es ein wichtiges Ereignis ist.“ Es gehe darum, „dass wir alle – jeder auf seine Art und Weise – gerufen sind, unser Allerbestes zu geben. Wir schmücken den Leib, um seine Schönheit zu offenbaren, um anzuerkennen, dass wir tatsächlich nach dem Bild Christi geschaffen sind. Wir sind seine herrlichsten Geschöpfe.“


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