20. September 2023 in Deutschland
„Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt hat im Interview mit dem christlichen Onlinemagazin „Corrigenda“ die Berichterstattung der Medien zum Thema Familie und Abtreibung kritisiert
Berlin (kath.net)
„Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt hat im Interview mit dem christlichen Onlinemagazin „Corrigenda“ die Berichterstattung der Medien zum Thema Familie und Abtreibung kritisiert. „Wir haben verlernt, was das für ein Glück ist, was uns Kinder bedeuten sollten. Das wird medial einfach abgetan. Stattdessen haben wir ständig Diskussionen à la: Und dann musste ich da kürzertreten, dann konnte ich meinen Yoga-Kurs nicht machen, dann konnte ich nicht mit Hanni und Nanni nach Thailand fliegen.“
Der zweifache Vater betonte: „Nichts macht mich glücklicher, als Vater zu sein, und ich finde nichts schöner, als Kinder zu haben. Das ist so eine unendliche Bereicherung, jeden Tag. Es ist so erfüllend in jeder Hinsicht.“
Zum medialen Umgang beim Thema Abtreibung konstatierte der Journalist und Buchautor, er empfinde „die Berichterstattung anderer Medien zu Abtreibungen bisweilen als Horror, wenn sich Kälte mit triumphalem Unterton mischen“.
Poschardt äußerte sich auch zu seinem Glauben: „Mein Vater war Laienprediger, ich habe meinen Zivildienst in einer kirchlichen Einrichtung absolviert, später dann bei den Jesuiten Philosophie studiert. Es gibt eine große christliche Spur in meinem Leben, die bedeutet mir sehr viel. Oder, anders gesagt, protestantischer als ich erzogen zu sein, kann man sich kaum vorstellen.“ Und er ergänzte: „Im Protestantismus ist immer nur die Schrift entscheidend, sola scripturas, mich interessieren Sprache und Wörter aber nur performativ. Was ich sage, ist nur interessant im Zusammenhang mit dem, was diese Wörter machen, auslösen. Da habe ich bei den Jesuiten alles gelernt, denke alles performativ. Deswegen liebe ich die Katholiken so, ich bin in die falsche Religion geboren.“
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