Fulda: Diebstahl einer Monstranz mit dem Allerheiligsten aus Stadtpfarrkirche

4. August 2023 in Deutschland


Es stelle sich die Frage, vor was solche Täter überhaupt noch Respekt und Ehrfurcht hätten, sagte Stadtpfarrer Stefan Buß.


Fulda (kath.net/jg)
Unbekannte Täter haben aus der Stadtpfarrkirche Fulda eine Monstranz mit konsekrierter Hostie gestohlen. Dies berichtet die Fuldaer Zeitung.

Der Diebstahl wurde am 28. Juli zwischen 15 und 18 Uhr begangen. Die Monstranz befand sich im Anbetungsraum der Stadtpfarrkirche in einem abgeschlossenen Tabernakel auf dem Altar. Um an die Monstranz zu gelangen, schlugen der oder die Täter eine Glasscheibe ein, berichtet ein Sprecher der Polizei.

Die Monstranz habe einen Wert von 400 Euro, sagte Stadtpfarrer Stefan Buß der Fuldaer Zeitung. „Insbesondere die Rücksichtslosigkeit und Ehrfurchtslosigkeit gegenüber unserer Religion und letztendlich Gott gegenüber, hat uns am meisten schockiert. Offensichtlich war dem oder den Tätern der Diebstahl einer an sich nicht besonders wertvollen Monstranz wert genug, das Allerheiligste zu schänden und damit die religiösen Gefühle einer ganzen Glaubensgemeinschaft zu verletzen“, erklärte Buß auf Anfrage der Zeitung. Es stelle sich die Frage, vor was solche Täter überhaupt noch Respekt und Ehrfurcht hätten, merkte er an.

Das Panzerglas soll erneuert werden, eine Alarmsicherung werde überlegt, kündigte Stadtpfarrer Buß an.

Nach deutschem Recht handelt es sich bei der Tat um einen besonders schweren Fall von Diebstahl, da die gestohlene Sache der religiösen Verehrung dient und aus einer Kirche entwendet wurde. Dies erklärte Dr. Szymon Mazur, Sprecher des Pfarrgemeinderates der Innenstadtpfarrei, der in Fulda als Richter tätig ist. Ein weiteres Kriterium für schweren Diebstahl sei erfüllt, weil der oder die Täter einen Gegenstand gestohlen hätten, der durch eine Schutzvorrichtung besonders gegen Diebstahl gesichert war, ergänzte er.

Die Stadtpfarrkirche und der Anbetungsraum sind den ganzen Tag über geöffnet. Eine Überwachungskamera gibt es nicht und soll es auch nicht geben. Der Anbetungsbereich sei ein Ort der Stille, eine Überwachungskamera würde von den Gläubigen als Störung empfunden werden, sagte Mazur.

 

Foto: Symbolbild Monstranz

 


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