"Habt Vertrauen! Das ist ein Befehl"

2. Mai 2023 in Aktuelles


Otti's Optik: Vertrauet Jesus, nicht aber "der Partei" - "Einem Ackermann, Bätzing oder sonstigen Hinter-Wäldler mit weichem Profil glaube ich kein Wort mehr" - Ein Kommentar von Franz Norbert Otterbeck


Kevelaar (kath.net)

Man kann lange darüber diskutieren, ob es zielführend sein kann, der Marienwallfahrt die Parole voranzustellen: "Hab' Vertrauen. Ich bin's." Denn wer ist da "ich"? Jesus, Maria, Joseph? Oder nur J. Kütten Rauling, die Erfolgsautorin von "Arry Otter"? Da geht es bekanntlich um postmoderne Magie. Oder doch Dillinger? Der "Fall Dillinger" schreit zum Himmel. Das Bistum Trier ist vielleicht doch der tiefste Sumpf rund um den Missbrauch à la DBK. Warum sonst hat Fürstbischof Ackermann den Auftrag auszumisten 2010 so gern angenommen? Wenn ein früherer Anwalt des Megatäters reden würde, im Rahmen der Berufsverschwiegenheit versteht sich, vielleicht wackeln dann Bischofsthrone? Was wussten Ackermann, Bätzing, Holkenbrink-Müller und speziell Marx? Oder Dieser? Genn? Warum griff man kurz nach dem Goldenen Priesterjubiläum des früheren CV-Bundesseelsorgers (1970-1982) speziell den Altfall heraus? Der war einschlägigen Kreisen bekannt und haftete Karl Edmund Dillinger an. Er wurde damals möglicherweise ermessensfehlerfrei gemaßregelt, wenn auch nicht unbedingt fehlerfrei. Wenn dem so ist, dann musste eine zweite Bestrafung (dafür) am Grundsatz 'ne bis in idem' scheitern. Aber der Sumpf hat ersichtlich weit größere Ausmaße. Der Rest war Schweigen. Was wusste seinerseits Dillinger? War wer erpressbar? Keine Ahnung.

Bei einer persönlichen Begegnung 2014 sagte Ackermann zu mir: "Ich gehe keinem Gespräch aus dem Weg." Sprach's und verschwand! An demselben Abend enteilte Marx aus einem Gespräch mit mir, so gut möglich, als er das kleine Schild mit "kath.net" las. Ich war für kath.net beim Meisnerabschied in Köln angemeldet. Soviel zum Thema: 'Dialog mit Bischöfen', wenn solche mal auf engagierte Christen treffen, anstatt nur auf ihre Lohnabhängigen, von denen sie tagtäglich umringt und gehätschelt sind. Da gilt: Habt Vertrauen. Ich bin's. Euer Brötchengeber. "Wir arbeiten hier mit Vertrauen", sagte schon Prälat Schulte Staade zu mir, den ich seit 1974 kannte, noch vor Beginn seiner Ära in Kevelaer. Denn meine Mutter hatte die Familienbildungsstätte dort mitgegründet. Richard, der mir im Ruhestand spät das "Du" anbot (und mich immer etwas frotzelnd mit "Doktor" ansprach, nur "Doktor"), war damals für Bildung im Bistum Münster zuständig. Bildung gab es damals noch im Bistum Münster. "Wir arbeiten mit Vertrauen." Das kann man nobel auffassen und so war es gemeint. Das organisierte Vertrauen bringt aber auch bisweilen Rendite. Ein heikles Thema. Ich scherzte einmal, als ich "Zivi" im Priesterhaus war (1987): 'Ich möchte im nächsten Leben als Opferstock wiedergeboren werden.' Denn die Spendengaben zu Händen des Pastors erreichten locker etliche Hunderttausend DM im Jahr - oder mehr. Das kann alles gut eingesetzt werden. Oder für Pastoralreferenten und Kreativität. Ach nee, für den Reverendissimus zahlt ja das Bistum direkt. Wie gut, dass man Mehreinnahmen sichert, beispielsweise durch die Vermietung des ehemals neuen Pfarr- und Wallfahrtszentrums von 1981 an den Caritaskonzern. Der frühere Diözesancaritasdirektor Hinterkamp hat ja jetzt im Bistum das Sagen und war bei dieser Entscheidung gewiss ganz und gar nicht befangen. Wir arbeiten mit Vertrauen! Die Doppelbödigkeit solcher Devisen fällt den Diözesan- und Pfarrgewaltigen kaum noch auf. "Pastorale Räume" brauchen ja keine pastoralen Räume mehr, mangels pastoraler Masse. Überdies managen Leute, die in Kirchenbüros sitzen, anstatt in Kirchen zu beten, die Heizkosten gegen Null. Denn die törichten Alten, die auch "nach Corona" noch Kirchen von innen erleben möchten, sogar solche mit Liturgie, die sind ja sowieso nicht mehr zu retten. Künftig wegfallend. Wozu dann heizen? Nur als Kirchensteuerzahler werden sie noch gebraucht. Man arbeitet gegen das Vertrauen, speziell der Frommen, die an sich ihren Kindern und Enkeln auch wieder Wege der Glaubensfreude aufzeigen wollten. Dann kamen BDKJ, DPSG und KFD. Gute Nacht, Marie!

Einem Ackermann, Bätzing oder sonstigen Hinter-Wäldler mit weichem Profil glaube ich kein Wort mehr. Kein Wort. Im Anfang war das Wort. Dann kam allzu oft das "Bischofswort" und der Hörer des Wortes bleibt sprachlos zurück. Da diese deutschkatholische Nationalkommunikation nach Regeln zelebriert wird, die ein Außenseiter, also ein vernünftiger Mensch in diesem, unserem Lande, auch im Saarland, nicht mehr nachvollziehen kann, wird man mit Recht urteilen dürfen: Der Rest ist Schweigen. Inmitten der Kommuniqués, Resumées oder Statements. Es mangelt nicht an Wörtern, aber an Aussagen. Das Konzil hatte Einiges zu sagen. Im Heimatland der Piefkes, Pimpfe und Pinscher kam aber nur an: " ... euch doch alle gegenseitig in den ...". Synodaler Weg! Ein Papst hat beim Segen "urbi et orbi" noch nie so gesprochen, auch nicht 'Pope Francis'. Bei zu häufiger Praxis, natürlich nicht Sakramentenpraxis, kann man auch darmkrank werden im Klerus. Laienbeamte sind im deutschem Klerikalismus ja  immer inbegriffen und mehr und mehr in vorderster Front dabei. Priester Christi? Wozu? Der Zaster gehört allen! Die Wollust auch.

Man möchte nicht ungerecht sein. Guter Wille ist stets anzuerkennen, sogar in Köln, Limburg und Kevelaer. Die Labyrinth deutsch-diözesaner "Dialoge" sorgen allerdings dafür, dass böser Wille nicht mehr aufgedeckt, entlarvt und gebrochen wird. Selig, die reinen Herzens sind. Denn sie werden Gott schauen. Aber schon nicht mehr selbstredend den Domherrenfriedhof. Verschlagenheit statt Verkündigung, das ist 'Deutsche Kirche', als ob nurmehr Typen vom Schlage 'tricky Dick' hier regierten. Wir haben nie behauptet, dass allein die linkskatholische Parteilichkeit sündigt. Auch die "rechte Elite" lässt es mitunter an Glaube, Hoffnung und Liebe schwer mangeln, sonst fände sie ja mehr Zuspruch, sogar hierzulande. Der neue Anfang, der Erfolg verspricht, muss konzilsnah, zugleich traditonstreu, liturgiezentriert, glaubhaft karitativ und echt fromm formuliert werden. Einige Projekte sind schon unterwegs. Möge Gott verhüten - "er ist's" - dass DBK, ZdK + Co. alle guten Anfänge, wie so oft seit 1968, wieder nur torpedieren. Kevelaer leistet vermutlich keinen relevanten Beitrag zu neuen Aufbrüchen mehr. Das Motto '23 verrät es. Auf die Mottokerze hat man zwar aufgedruckt, das sich das Schlagwort auf ein Herrenwort beruft (Mt 14,27). Doch das Kreuzchen daneben ist wieder blassblau, ein "Wasserzeichen", blutleer, antimartyriell sozusagen. Blau ist die Lieblingsfarbe des Megapastoralreferenten. Dann kommen liturgische Farben nicht mehr für das Merchandising in Frage. Klarer Fall. "Ich bin es, Dr. Rütten." Habt Vertrauen! Das ist ein Befehl. 

 


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