2. April 2023 in Weltkirche
Botschaft des Chaldäer-Oberhaupts anlässlich des assyrischen Neujahrsfestes
Bagdad (kath.net/KAP) Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Sako (Archivfoto) hat die Christen im Irak zur Geschlossenheit aufgerufen. In einer Botschaft zum assyrischen Neujahrsfest, das am 1. April begangen wird, appelliert er zugleich an die aus dem Irak ausgewanderten Christen, sich weiterhin solidarisch mit ihren Glaubensgeschwistern im Irak zu zeigen. Vor allem auch jene Christen, die in die Ninive-Ebene zurückgekehrt sind, aus der sie 2014 vor dem IS flüchten mussten, bräuchten jede nur erdenkliche Hilfe, um in ihrer Heimat neu Fuß zu fassen und bleiben zu können, erklärte Sako. Die irakische Regierung bzw. die Behörden nahm der Patriarch einmal mehr in die Verantwortung, für Sicherheit, Stabilität und Rechtsstaatlichkeit in der Region wie im gesamten Irak zu sorgen.
Das assyrische Neujahrsfest, auch Akitu (z. dt. Gerste) genannt, ist eines der ältesten aufgezeichneten religiösen Feste der Welt. Es hat seinen Ursprung in der antiken sumerischen Zivilisation des südlichen Mesopotamiens und wurde jahrtausendelang im gesamten antiken assyrischen Reich gefeiert. Die Menschen glaubten, dass dies der Zeitpunkt war, an dem der Schöpfungsakt stattfand. Akitu wird im 21. Jahrhundert noch immer von Assyrern weltweit am 1. April gefeiert. Als Assyrer verstehen sich die Chaldäer, die Angehörigen der Assyrischen Kirche des Ostens und auch Teile der Syrisch-orthodoxen Kirche.
Das irakische Parlament hat unterdessen Anfang der Woche ein weiteres Mal das Wahlrecht reformiert. Wie das Parlament am Montag mitteilte, wurde eine neue Fassung des Wahlrechts angenommen. Dieses ist damit wieder auf dem Stand von 2018. Die Gesetzesänderung sieht die Abschaffung von 83 Wahlkreisen, die Einführung von 18 neuen großen Wahlkreisen sowie die Einführung des Verhältnis- statt des bisher geltenden Mehrheitswahlrechts vor - zuungunsten unabhängiger Kandidaten und kleiner Parteien.
Mit ihrer Entscheidung nahmen die Abgeordneten eine der wesentlichen Anpassungen des Wahlrechts infolge der Massenproteste im Jahr 2019 zurück. Bei der letzten Wahl von 2021 zogen auf diese Weise rund 70 unabhängige Kandidaten in das 329 Sitze umfassende Parlament ein. Sie haben allerdings auch aktuell kaum Einfluss auf die Politik im Land. Das irakische Parlament wird derzeit von einer Allianz pro-iranischer und schiitischer Parteien bzw. Allianzen dominiert. Fünf Sitze sind per Verfassung für Christen reserviert.
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