Nach Papstbesuch: Ruf nach Aus für Todesstrafe im Südsudan

6. Februar 2023 in Weltkirche


Menschenrechtsanwalt geht auch nach Begnadigung von 71 Häftlingen von weiters 400 Insassen in Todeszellen aus


Juba (kath.net/KAP) Wenige Stunden nach Abflug des Papstes zurück nach Rom sind im Südsudan am Sonntag Rufe nach einer Abschaffung der Todesstrafe lautgeworden. Präsident Salva Kiir Mayardit hatte nach seinem Treffen mit Franziskus am Wochenende 71 Gefangene begnadigt, darunter 36 zum Tode Verurteilte. Nach Angaben des südsudanesischen Menschenrechtsanwalts Godfrey Victor Bulla sitzen derzeit aber noch weitere 400 Häftlinge in den Städten Juba und Wau in Todeszellen.   

Bulla beklagte gegenüber dem örtlichen Sender "EyeRadio" grundlegende Rechtsbrüche. So hätten die meisten Verurteilten keinen Zugang zu einem Anwalt, einige Gerichtsprozesse fänden ohne Zeugen statt. "Aber weil sie das Gesetz und ihre Rechte nicht kennen, werden sie verurteilt und geben auf", so der Anwalt.   

Dem Bericht nach war der älteste der Todeshäftlinge, die durch das Präsidentendekret freikommen sollen, 90 Jahre alt. Laut Amnesty International werden Todesurteile im Südsudan nach wie vor verhängt und Hinrichtungen ausgeführt.

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