IS-Ableger für Anschlag auf Pfingstkirche im Kongo verantwortlich

17. Jänner 2023 in Weltkirche


Genaue Zahl der Toten und Verletzten der Bombenexplosion in der Krisenregion Nord-Kivu nach wie vor unklar - Der Anschlag ereignete sich nur zwei Wochen vor einem geplanten Besuch von Papst Franziskus in der Demokratischen Republik Kongo


Kinshasa (kath.net/KAP) Der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) nahestehende Rebellen sind laut der Regierung der Demokratischen Republik Kongo für den Bombenanschlag auf eine Pfingstkirche in der kongolesischen Krisenregion Nord-Kivu verantwortlich. Das kongolesische Militär habe die im Land unter dem Namen Alliierte Demokratischen Kräfte (ADF) operierenden Gruppierung der IS-"Provinz Zentralafrika" (ISCAP) als für den Anschlag verantwortlich genannt, berichtete die BBC (Montag). Mehrere internationale Nachrichtenagenturen berichten zudem über ein Bekennerschreiben von ISCAP, in dem die Terroristen auch mit weiteren Anschlägen drohen.

Der Anschlag ereignete sich am Sonntag in einem Gotteshaus der pfingstkirchlichen "Eglise du Christ au Congo" (ECC) in Kasindi unweit der Stadt Beni. Ein Augenzeuge gab gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an, dass der Sprengsatz explodiert sei, während sich Gläubige zu einer Taufe versammelten.

Die genaue Zahl der Toten und Verletzten ist nach wie vor unklar. Zunächst war von 17 Getöteten die Rede, später hieß es, bei dem Angriff seien mindestens zehn Menschen gestorben. Der Sender Radio Okapi nannte am Montagvormittag unter Berufung auf Angaben von Ärzten die Zahl von 13 Toten, darunter 7 Frauen und Kinder. Zudem gebe es 79 Verletzte, unter ihnen 7 Schwerverletzte.

Die kongolesische Regierung sprach den Hinterbliebenen der Opfer ihr "tiefes Beileid" aus. Auch die UN-Mission MONUSCO verurteilte "den feigen und verabscheuungswürdigen Angriff" und schickte Ärzte an den Anschlagsort.

Der Anschlag ereignete sich nur zwei Wochen vor einem geplanten Besuch von Papst Franziskus in der Demokratischen Republik Kongo. Ende Jänner wird Papst Franziskus seine 2022 verschobene Reise in den Kongo antreten. Anders als bei der ursprünglich geplanten Reise wird sich der Papst ausschließlich in der Hauptstadt Kinshasa aufhalten und die Stadt Goma in der Krisenregion Nord-Kivu nicht besuchen. Auf dem Programm steht aber ein Treffen mit Opfern der Gewalt im Ostkongo. Es soll in der Apostolischen Nuntiatur in Kinshasa stattfinden.

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