"Überall klebte jemand fest. Ich hab‘ nie verstanden, warum man sie immer wieder losmacht"

27. Dezember 2022 in Deutschland


Satiriker Dieter Nuhr im Jahresrückblick über den deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach und die "Letzte Generation"


Berlin (kath.net)
Er gilt als begnadeter Satiriker: Dieter Nuhr. In einem „Nuhr 2022 – der Jahresrückblick“ hat Dieter Nuhr sich diese Woche lustig über den deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach gemacht. Er habe auf dem Weg zum Studie einen allein im Auto gesehen, mit Maske. Da habe er gedacht: "Der Lauterbach kommt auch." Wahrscheinlich werde Lauterbach noch 2034 noch warnen, vielleicht dann in der Insassenzeitschrift der Nervenklinik St. Hildegundis. Der Satiriker machte sich in der Sendung dann auch über die  "Letzte Generation" lustig, denn diese habe vor, sehr alt zu werden.“ „Überall klebte jemand fest. Ich hab‘ nie verstanden, warum man sie immer wieder losmacht…" Dabei seien es ja laut Forscher noch rund fünf Milliarden Jahre bis zum Weltuntergang.  „Die letzte Generation hat offensichtlich vor, sehr alt zu werden.“

Auch den Humormangel bei Deutschen kritisiert Nuhr "Die ersten begannen schon im September Plätzchen zu backen, weil man nicht wusste, ob es im Dezember noch Strom gibt. Das ist diese deutsche Lebensfreude, um die uns die Welt beneidet. Es ist auch gut problemorientiert zu denken, aber indessen gilt bei uns jede Form von guter Laune als Haltungsschwäche. Mir ist auch bekannt, dass die Welt sich im bedenklichen Zustand befindet, aber ich würde sie gerne nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt ihres baldigen Untergangs betrachten."

Auch die Heuchelei rund um die Fußball-WM in Khatar wurde von Nuhr kritisiert. "Moralisch waren wir sowieso Weltmeister. Das wichtigste am Fußball ist die Binde. Vielleicht hätte sich unsere Mannschaft vor dem ersten Spiel auch einmal mit den Ball beschäftigen soll."  Natürlich sei Khatar noch nicht überall in der Gegenwart angekommen. "Aber ich frage mich manchmal. Ist es unsere Aufgabe, alle anderen Völker so umzuerziehen, bis sie unseren Maßstäben entsprechen. Was ist das für eine Arroganz und Doppelmoral. Mit einer atemberaubenden Arroganz und Doppelmoral sind wir dort aufgetreten und haben komplett unseren Ruf verspielt während unser Wirtschaftsminister wie ein Bettelmönch nach Khatar fuhr und sich demütig bedankte, dass man uns ein bißchen Gas verkauft."

Auch die Energiewende wird von Nuhr kritisch beleuchtet. "Wir wollen ja auch ein paar Jahren nur noch mit Wärmepumpen heizen und jeder weiß, dass es nicht gehen wird, weil uns auch dafür der Strom fehlt und die Wärmepumpen und die Handwerker, die sind einbauen können, aber wir machen das einfach. Das ist deutscher Idealismus. Wenn in Deutschland das Ideal mit der Realität nicht übereinstimmt, dann ist die Realität falsch. Alles wird gut, wir werden sicher vereinzelt Tag haben, mit Strom und Heizung."
 

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"Wenn in Deutschland die Realität und der Idealismus nicht zusammen passt, ist die Realität falsch"

Foto: (c) ARD


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