BBC zählt Trägerin des Downsyndroms Heidi Crowter zu den 100 inspirierenden Frauen weltweit!

13. Dezember 2022 in Prolife


Britische Menschenrechtsaktivistin engagiert sich gegen sogenanntes „Recht“ auf Abtreibung von Downsyndromkindern bis zur Geburt - BBC setzt damit einen Meilenstein im Einsatz für das volle Lebensrecht auch behinderter Menschen! Von Petra Lorleberg


London (kath.net/pl) „Ich möchte, dass schwangere Frauen die richtigen Informationen über das Down-Syndrom haben. Ich möchte, dass die Leute mit der Zeit gehen und uns so sehen, wie wir wirklich sind!“ Mit diesem Zitat stellt die BBC die britische Menschenrechtsaktistin Heidi Crowter vor. Die BBC zählt die 27-Jährige zu den diesjährigen „100 inspirierenden und einflussreichen Frauen aus aller Welt“. Crowter ist selbst Trägerin des Downsyndroms, sie setzt sich seit Jahren dafür ein, dass mit der vorgeburtlichen Diagnose der Trisomie 21 nicht automatisch das Recht auf Abtreibung bis unmittelbar vor der natürlichen Geburt einhergeht. Für Behinderte sei dies eine Diskriminierung, vertritt sie und hat deswegen bereits in zweiter Instanz gegen die britische Regierung geklagt. Obwohl sie diese Klage Ende November verloren hat, gibt sie nicht auf, sondern plant, weiterzukämpfen und ihr Anliegen vor den Obersten Gerichtshof Großbritanniens zu bringen, schildert die BBC in ihrem Kurzporträt. Die Menschenrechtsaktivistin ist Schirmherrin von „Positive About Down Syndrome“ und Gründungsmitglied der „National Down Syndrome Policy Group“. Im August erschien das Buch „I’m Just Heidi. Living to the full with Down’s Syndrome“ [Titel übersetzt: „Ich bin einfach Heidi. Leben in der Fülle trotz/mit Down Syndrom“], bei dem sie Co-Autorin ist (siehe Titelblatt oben).

Crowter gibt übrigens Interviews vor laufender Kamera und weiß sich sehr gut auszudrücken. Sie arbeitet in einem Frisiersalon, ist dort für das Kinderprogramm zuständig und betreut vor allem den Social Media-Auftritt des Salons. Die junge Frau ist verheiratet. Heidi ist gläubige Christin in einer evangelisch-baptistischen Gemeinde. Im Interview mit „Premier Christian“ erzählt sie, dass Joh 3,4 ihr Lieblingsbibelvers ist: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Es ist ihr ausgesprochen wichtig, dass sie in ihrer christlichen Gemeinde die Erfahrung gemacht hat, uneingeschränkt angenommen zu sein.

Auch eine andere Ernennung lässt im Zusammenhang mit dem Thema „Prolife“ aufhorchen. So wird Naja Lyberth aus Grönland mit der Ernennung geehrte. Sie ist eines von vielen weiblichen Inuit-Opfern, die in den 60er und 70er Jahren mit 12 oder 13 Jahren ohne ihre eigene und ohne elterliche Einwilligung von dänischen Ärzten die Spirale eingesetzt bekamen. Aktuell laufen Untersuchungen, wieweit ein solches gezieltes Verhindern von Schwangerschaften bei den Inuit nicht nur eine persönliche traumatisierende Einzelerfahrung war, sondern durch die gezielte lebenslange Kinderlosigkeit auch einen massiven Einfluss auf die Lebensgestaltung der betroffenen Frauen hatte. Auch der Verdacht des gezielten Völkermordes an den Inuit steht im Raum, wie das ZDF jüngst in einer schockierenden Kurzreportage berichtete, siehe Link. Der Staat Dänemark hat inzwischen Ermittlungen zu diesen ungeheuerlichen Vorgängen aufgenommen.

Crowters Ernennung auf diese Liste wird allerdings getrübt durch die gleichzeitige Ernennung von Pro-Abtreibungs-Aktivistinnen. Als angeblich „positives“ Rollenvorbild tauchen auf der Liste der Top-100-Frauen beispielsweise auf:
-    Monica Simpson, USA, die sich für „Freiheit der Sexualität und der Fruchtbarkeit“ einsetzt, wie der euphemistische Ausdruck für die legale Möglichkeit des Tötens ungeborener Kinder lautet. Dieses Thema sei, so die BBC, aktuell gerade stark im Scheinwerferlicht, nachdem ja die Entscheidung zu Roe vs Wade „den Zugang zur legalen Abtreibung“ „in Gefahr“ gebracht habe.

-    Sandy Cabrera Arteaga, Honduras, die von der BBC als Verteidigerin der sogenannten „Reproduktionsrechte“ gelobt wird. Hinter dieser Formulierung steckt nichts anderes als das Engagement für das sogenannte „Recht auf Abtreibung“.

Unklar bleibt, inwieweit man es sich bei der BBC überhaupt bewusst gemacht hat, dass man zwei einander explizit konträre Einstellungen mit solchen Ernennungen auszeichnet – wer kann sich eigentlich, um dies in einem Vergleich zu sagen, gegen die Todesstrafe aussprechen und gleichzeitig vertreten, dass Schwerstverbrecher durch die Todesstrafe ausgelöscht werden sollten?

Doch trotz diesem eklatanten Widerspruch bei den Ernennungen muss man uneingeschränkt loben, dass Heidi Crowter als Behinderten- und Menschenrechtsaktivistin in diese Liste aufgenommen worden ist und dass damit das Unrecht, das den durch das Downsyndrom betroffenen Menschen weltweit durch ihre „legale“ vorgeburtliche Auslöschung angetan wird, stärker in den Focus genommen wird.

De facto setzt die BBC mit dieser Ernennung einen Meilenstein im Einsatz für das volle Recht auf Leben auch vor der Geburt. Denn ist es wirklich legitim, einen anderen Menschen zu töten, nur weil er behindert sein wird oder sein könnte?

Foto Heidi Crowter: Titelblatt des Buches „I’m Just Heidi. Living to the full with Down’s Syndrome" (c) DayOne Publications/Screenshot/bearbeitet

 


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