'Die Pille müssen wir mit dem Tod der erotischen Liebe bezahlen'

29. November 2022 in Familie


1970 warnte Max Horkheimer, der führende Kopf der Frankfurter Schule, vor der Anti-Baby-Pille - Für diesen "Fortschritt" bezahle man einen großen Preis - "Die Beschleunigung des Verlustes der Sehnsucht letztlich der Tod der Liebe" - Von Roland Noé


Frankfurt (kath.net/rn)

Hat die Kirche doch Recht?  "Die Pille macht Romeo und Julia zu einem Museumsstück. Lassen Sie es mich drastisch sagen: Heute würde Julia ihrem Romeo erklären, daß sie nur noch schnell die Pille nehmen wolle und dann zu ihm komme." Max Horkheimer, der führender Kopf der Frankfurter Schule, hatte 1970 in einem Interview im Rahmen des Buches von Helmut Gumnior "Die Sehnsucht nach dem ganz Anderen" deutlich gemacht, dass für ihn die Anti-Baby-Pille kein Fortschritt sei. "Die Pille müssen wir mit dem Tod der erotischen Liebe bezahlen", meinte der bekannte deutsche Philosoph und betonte, dass er es für seine Pflicht halte, den Menschen klarzumachen, daß  mit diesen "Fortschritt" ein großer Preis bezahlt werde. "Dieser Preis ist die Beschleunigung des Verlustes der Sehnsucht. letztlich der Tod der Liebe."

Horkheimer warnte in dem Buch auch die Religionen, dass die moderne Liberalisierung zum Ende der Religion führe. "Es muß doch jeder, bewußt oder nur halbbewußt, die Überzeugung gewinnen, daß die Liberalisierung der Theologie der gängigen Politik entgegenkommt. Man macht Konzessionen, schließt Kompromisse, paktiert mit der Wissenschaft."

Gemeinsam mit Thomas Mann regte Horkheimer laut dem Buch eine Untersuchung darüber an, welche Bevölkerungsgruppe in Deutschland den vom Nazismus Verfolgten am meisten geholfen hat. Das Ergebnis überraschte Mann wie Horkheimer. Es stellte sich heraus, dass gläubige Katholiken die größte Bereitschaft zeigten, den Verfolgten zu helfen.


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