USA: Katholische Bischöfe enttäuscht über Voten zu Abtreibung in US-Bundesstaaten

12. November 2022 in Prolife


Wähler in mehreren Landesteilen stimmten gegen Verfassungszusätze zum Lebensschutz bzw. für Regelungen zu einem straffreien Zugang zur Abtreibungen


Washington D.C. (kath.net/KAP/red) Im Rahmen der Zwischenwahlen haben sich die Wähler in mehreren US-Bundesstaaten für den Schutz von Abtreibungsrechten ausgesprochen und Beschränkungen eines straffreien Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen abgelehnt. So ergaben Abstimmungen in den linken Bundesstaaten Kalifornien, Michigan und Vermont am Dienstag (Ortszeit) Mehrheiten für die Festschreibung eines Rechts auf Abtreibung in der Verfassung des jeweiligen Bundesstaats. In Kentucky und Montana ging es umgekehrt um die Entscheidung, ob das ungeborene Leben in der Verfassung geschützt werden soll, was die Wähler in beiden Bundesstaaten mehrheitlich knapp ablehnten.

Die katholischen Ortsbischöfe äußerten ihre Enttäuschung und bekräftigten gleichzeitig ihr Engagement, den Kampf für die Abschaffung der Abtreibung fortzusetzen und Frauen und Familien in Not zu unterstützen. "Abtreibung ist nun in Michigan in einem noch nie dagewesenen Ausmaß legal, und Millionen von Leben stehen auf dem Spiel", schrieb etwa Detroits Erzbischof Allen H. Vigneron laut Nachrichtendienst Catholic News Service (CNS) in einem Brief an die Katholiken seiner Erzdiözese. In dem Bundesstaat votierten 55 Prozent der Wähler für den straffreien Zugang zu Abtreibung. Gläubige Menschen seien "zutiefst betrübt über diesen schweren Angriff auf die Würde und Heiligkeit des ungeborenen, unschuldigen menschlichen Lebens", so Vigneron.

Die Katholiken forderte der Erzbischof von Detroit auf, ihre "Verpflichtung zur Begleitung von Frauen und Familien in Not zu erneuern, mit größerer Entschlossenheit als je zuvor". Vigneron versicherte, dass die Kirche ihre Bemühungen um den Aufbau einer "Kultur des Lebens" fortsetzen werde, "in der Abtreibung undenkbar ist, alle Familien die Unterstützung erhalten, die sie brauchen, und die Würde aller Menschen anerkannt wird".

Im eher konservativen Kentucky zeigten sich die katholischen Bischöfe enttäuscht über die mit rund 52 Prozent erfolgte Ablehnung eines vorgeschlagenen Verfassungszusatzes zum umfassenden Schutz menschlichen Lebens, der schon bisher bestehende Beschränkungen von Abtreibungen absichern sollte. Dies bedeute aber "nicht das Ende der Debatte oder der Notwendigkeit, sorgfältig daran zu arbeiten, den Respekt für die Würde jedes einzelnen menschlichen Lebens zu erhöhen", betonten sie in einer Erklärung. Man wolle weiter "mit den Gesetzgebern zusammenarbeiten, um Gesetze zu verabschieden, die das ungeborene Leben schützen, Frauen und Familien unterstützen und das menschliche Leben und die Würde in allen Lebensphasen respektieren".

Bei den Midterms wurden insbesondere alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 34 der 100 Senatssitze im US-Kongress neu vergeben, auch zahlreiche Gouverneurssitze standen zur Wahl. Auf Basis der bisher vorliegenden Ergebnisse und Prognosen haben die Republikaner gute Chancen, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu gewinnen. Das Mehrheitsverhältnis im aktuell knapp von den Demokraten kontrollierten Senat könnte möglicherweise erst nach einer Stichwahl im Bundesstaat Georgia im Dezember feststehen.


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