Joe Biden verbreitet FAKENEWS und behauptet, die Kirche erlaube Abtreibung nach Vergewaltigung

26. September 2022 in Aktuelles


Diese falsche Wiedergabe der kirchlichen Lehre dürfte Teil einer politischen Strategie vom US-Präsidenten sein, um Wähler von den Republikanern abzuschrecken.


New York (kath.net/mk) US-Präsident Joe Biden behauptete vergangene Woche bei einer Spendenveranstaltung der Demokratischen Partei in New York indirekt, die katholische Kirche erlaube Abtreibung nach einer Vergewaltigung. Das berichtet LifeNews. Damit setzte Biden einen weiteren Schritt in einer langen Reihe von „Ärgernissen“, wie es im Kirchenrecht heißt, durch den Missbrauch seiner Rolle als „Katholik“ für unkatholische politische Zwecke. Nunmehr schimpfte er über einen Gesetzesvorschlag des Pro-Life-Senators Lindsey Graham aus South Carolina und setzte hinzu: „Vergewaltigung, Inzest, keine Ausnahmen. Nun komme ich zu meinem üblichen Argument. Ich bin eben ein praktizierender Katholik, und meine Kirche setzt sich für dieses Anliegen nicht ein.“

Die Position der Kirche im Lebensschutz ist aber glasklar: „Seit dem ersten Jahrhundert hat die Kirche es für moralisch verwerflich erklärt, eine Abtreibung herbeizuführen. Diese Lehre hat sich nicht geändert und ist unveränderlich. Eine direkte, das heißt eine als Ziel oder Mittel gewollte, Abtreibung stellt ein schweres Vergehen gegen das sittliche Gesetz dar.“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2271) Auch die US-Bischöfe bekräftigten 2013 diese Lehre: „Jedes in einer Vergewaltigung empfangene Kind ist wie seine Mutter ein unschuldiges Opfer. Auch dieses Kind hat ein Recht auf Leben; es zu zerstören, würde weder den Täter bestrafen noch das Trauma der Mutter beenden.“ Darüber hinaus betonen die Bischöfe, dass betroffene Frauen „unsere mitfühlende und verständnisvolle Fürsorge brauchen, einschließlich psychologischer, geistlicher und medizinischer Hilfe“.

Die Art der Empfängnis ändert also nichts am Recht des Ungeborenen auf Leben. Frank Pavone von den „Priests for Life“ (Priester für das Leben) deutet die verbale Entgleisung als politische Strategie des Präsidenten, der um seine Wiederwahl fürchten muss. Biden wolle die Wähler glauben machen, dass die Republikaner Abtreibungsverbote ohne Ausnahmen auch für die schlimmsten und tragischsten Umstände durchsetzen wollten. Abgesehen davon, dass die im Gefolge der höchstgerichtlichen Dobbs-Entscheidung im Juni in diversen Bundesstaaten in Kraft getretenen Abtreibungsverbote in aller Regel ebensolche Ausnahmen enthalten, will Pavone den Blick auf die Gesetzesvorhaben der Demokraten lenken: Dort sei nämlich oft von Abtreibung ohne Einschränkung bis zur Geburt die Rede. Biden selbst möchte gerade im Kongress ein Gesetz durchbringen, das nicht nur die völlige Legalisierung, sondern auch den Zwang für christliche Spitäler und Mitarbeiter vorsieht, an Abtreibungen entgegen ihrem Gewissen mitzuwirken.


© 2022 www.kath.net