Es reicht

18. Juni 2022 in Kommentar


Man könnte also aus dem Kirchensteuersystem austreten, ohne aus der Kirche als dem Leib Christi austreten zu müssen. Diese materielle Form der Exkommunikation würde sicher gründlichere Reformen bewirken- Ein Weckruf von Hubert Windisch


Regensburg (kath.net)

Wie lange soll man die antikatholischen Umtriebe des Synodalen Weges, die millionenschwer beim letzten sog. Katholikentag öffentlich bis hin zum liturgischen Sakrileg zur Schau gestellt wurden, noch aushalten? Mit Leuten wie Bätzing, Striet, dem ehemaligen Generalvikar von Speyer oder Vertreterinnen von Maria 2.0 kann man sich argumentativ nicht auseinandersetzen. Sie sind nicht mehr katholisch und wollen es auch nicht mehr sein. Die folgenden drei Überlegungen möchten gegen einen ermüdenden, weil sinnlosen Dauerdiskurs zu konkretem Handeln anregen, damit die katholische Kirche in Deutschland nicht zu einer Quantité négligeable verkommt.

* Wo sind katholische Bischöfe, die sich noch an ihr Weiheversprechen erinnern und es auch halten und daher Bischöfen, die sich nicht mehr an ihr Weiheversprechen erinnern und es auch nicht mehr halten, ins Angesicht widerstehen! Es kann durchaus sein, daß der Herr, der sie alle in die besondere apostolische Nachfolge gerufen hat, beim Gericht einmal zu dem einen oder anderen Bischof sagen wird: Weg von mir, ich kenne dich nicht (vgl. Lk 13,27). Seine Verzeihungsbitte am Kreuz an den Vater (vgl. Lk 23,34) wird dann auch nicht greifen. Denn viele wissen, was sie tun. So darf man Dantes Schilderung der Hölle mit Päpsten und Prälaten nicht als literarische Erfindung abtun, sondern soll sie als poetische Schau der Wirklichkeit ernst nehmen.

* Es gibt bereits Kontakte unter Priestern, die sich überlegen, einen dement-sprechenden antikatholischen Ortsbischof nicht mehr im Hochgebet der heiligen Messe zu erwähnen. Eine geistliche Form der Exkommunikation von unten gleichsam.

* Und schließlich hört man immer öfter von besorgten Katholiken: Wenn das so weiter geht, trete ich aus der Kirche aus, aber ich möchte Kirche sein und in der Kirche bleiben. Wie dieser Spagat möglich ist, hat vor kurzem Dieter Volkerts in seinem Gastbeitrag „Gleichgeschaltete Bischöfe finanziell austrocknen“ auf Philosophia Perennis auch kirchenrechtlich abgesichert dargelegt. Man könnte also aus dem Kirchensteuersystem austreten, ohne aus der Kirche als dem Leib Christi austreten zu müssen. Diese materielle Form der Exkommunikation von unten, aus dem Kirchenvolk heraus, würde sicher gründlichere Reformen bewirken als der Synodale Weg zu denken vermag.

Frei nach Goethes Faust sind der Worte seit geraumer Zeit genug gewechselt. Viele Katholiken wollen endlich klärende Taten sehen.

Prof. Hubert Windisch ist emeritierter Professor für Pastoraltheologie.

 


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