Nigeria: Katholischer Bischof Arogundade kritisiert irischen Präsidenten für Klimawandel-Äußerung

14. Juni 2022 in Weltkirche


Nach dem Massaker in einer katholischen Kirche mit über 40 Toten hatte Präsident Higgins behauptet, der Klimawandel sei ein Grund für das Massaker – Bischof: Diese Behauptung sei „völlig unangemessen“ - Foto des Originalstatements


Owo (kath.net/pl) Jude Ayodeji Arogundade, der Bischof der katholischen Diözese Ondo, hat den irischen Präsidenten Michael D. Higgins kritisiert. Higgins hatte am Dienstag behauptet, dass auch der Klimawandel eine Rolle bei dem Massaker gespielt habe, bei dem während eines Sonntagsgottesdienstes am 5. Juni in Owo 40 Menschen getötet und mehr als 126 Menschen verletzt wurden. Higgins hatte in einer Reaktion auf das Massaker vor „jedem Versuch [gewarnt], Hirtenvölker, die zu den Hauptopfern der Folgen des Klimawandels gehören“, für das Massaker zum Sündenbock zu machen. Er hatte zur Solidarität mit allen aufgerufen, sowohl jenen, die „von diesem schrecklichen Ereignis betroffen sind“, wie auch dem „Kampf der Schwächsten, denen die Folgen des Klimawandels zugefügt wurden“. Das berichtete „The Irisch Times“.

Daraufhin reagierte der Bischof von Ondo mit einer auf Facebook veröffentlichten Erklärung, so die „Irisch Times“. Dass Higgins für das Massaker einen Bezug zum Klimawandelt herstelle, sei  „falsch und weit hergeholt“. „Es ist völlig unangemessen, in unserer Situation auf irgendeine Form von Politik des Klimawandels anzuspielen.“ „Kommentare, die Banditentum, Entführungen und grausame Angriffe auf unschuldige und harmlose Bürger Nigerias mit Fragen des Klimawandels und der Lebensmittelsicherheit in Verbindung bringen, weichen von der Wahrheit ab.“

Vielmehr gebe es in ganz Nigeria „eine tiefe Angst in allen Teilen des Landes, und eine solche Situation habe nichts mit [der Klimawandel-]Ideologie zu tun“. Der Bischof appellierte „diejenigen, die versuchen, dieses schreckliche Ereignis auszunutzen, um irgendeine Form ideologischer Agenda zu projizieren, von solchem Opportunismus Abstand zu nehmen“.

Außerdem zitierte die „Irisch Times“ ausführlich die irische Ordensfrau Sr. Kathleen McGarvey mit ihrer Kritik an den Behauptungen des irischen Präsidenten Higgins. Sr. Kathleen hatte  Provinzleiterin der Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von den Aposteln in Irland viele Jahre in Nigeria verbracht, dabei hatte sie an der Gründung des „Interfaith Forum of Muslim and Christian Women’s Association“ mitgewirkt hat, besser bekannt als Women’s Interfaith Council, das den Aachener Friedenspreis 2021 verliehen bekam. Die Ordensfrau unterstützte die Aussagen von Bischof Arogundade: Die Wortwahl von Präsident Higgins „offenbart die bewusste oder unbewusste Unwissenheit unserer politischen Verantwortlichen über die alarmierende Ausbreitung von Unsicherheit und Gewalt in Nigeria“. „Der Aufstieg und die Ausbreitung des radikalen islamischen Extremismus, der heute bei Boko Haram und den als Fulani-Hirten bekannten Militanten zu beobachten ist, sind Manifestationen dieser Manipulation der Religion für politische Zwecke und in der Tat dessen, was viele heute als das Islamisierungsprojekt Nigerias von Präsident Buhari und der nördlichen muslimischen Elite wahrnehmen“, sagte sie.

Angriffe wie der auf die Kirche des Hl. Franziskus am Pfingstsonntag sowie „andauernde Angriffe auf Dörfer in christlich dominierten Dörfern in Nordstaaten bleiben fast unbeantwortet“. Sie kritisierte weiter, dass „andauernde Angriffe auf Dörfer in christlich dominierten Dörfern in Nordstaaten nahezu unbeantwortet bleiben“.

Archivfoto Bischof Arogundade (c) Diözese Ondo

Das Statement von Jude Ayodeji Arogundade, Bischof der katholischen Diözese Ondo, zu den Behauptungen des irischen Präsidenten Higgings


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