USA: Mordversuch an Höchstrichter Kavanaugh – Festnahme des Tatverdächtigen

9. Juni 2022 in Prolife


26-Jähriger stand mit Pistole bewaffnet vor dem Privathaus des Prolife eingestellten Höchstrichters und stieß Drohungen aus – Der Mann befürchtet, dass das Grundsatzurteil „Roe vs Wade“ aufgehoben wird, mit dem 1973 die Abtreibung legalisiert wurde


Chevy Chase (kath.net/pl) Der 26-jährige Nicholas John Roske wurde am Mittwoch von der Polizei verhaftet, er wird wegen versuchten Mordes angeklagt. Roske hatte offenbar vorgehabt, den Höchstrichter Brett Kavanaugh in seinem Zuhause in Chevy Chase (US-Bundesland Maryland) zu ermorden. Der Tatverdächtige war laut Gerichtsdokumenten mit einer Glock 17-Pistole, Pfefferspray, Kabelbinder, einem Hammer, einem Schraubendreher, einem Brecheisen und Klebeband ausgerüstet gewesen. Das berichtete die BBC. Roske setzte einen Anruf an die örtlichen Rettungsdienste ab, in welchem er sage, er habe Selbstmordgedanken sowie eine Waffe und sei aus Kalifornien gekommen, um „einen bestimmten Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten zu töten“. Örtliche Polizeibeamte wurden zum Haus von Richter Kavanaugh geschickt und verhafteten Roske. In dieser Zeit waren der Höchstrichter und seine Familie tatsächlich in ihrem Zuhause gewesen. Gegenüber der Polizei sagte Roske aus, er sei „verärgert“ über das durchgesickerte Dokument des Obersten Gerichtshofs zur Abtreibung sowie über die jüngsten Massenerschießungen in Uvalde, Texas, so die eidesstattliche Erklärung, auch glaube er, er glaube, dass Richter Kavanaugh Urteile erlassen könnte, die die Vorschriften zur Waffenkontrolle lockern würden. Bei einem Schuldspruch könnten dem Verdächtigen bis zu 20 Jahre Haft drohen.

Kavanaugh zählt zu den Prolife eingestellten Richtern des Obersten Gerichtshofs der USA. Nachdem vergangenen Monat ein Entscheidungsentwurf an die Presse durchgestochen worden war, der zeigt, dass die legalen Abtreibung aufgrund des Grundsatzurteils Roe vs Wade (1973) eventuell gekippt wird, stehen jene Höchstrichter, die dem Lebensschutz zugewandt sind, unter hohem öffentlichen Druck.

US-Justizminister Merrick Garland hatte bereits vergangenen Monat den Schutz für die Höchstrichter ausgebaut, wie die "Morgenpost" berichtete. Unter Bezug auf die aktuelle Festnahme sagte Garland, Gewaltandrohungen und tatsächliche Gewalt gegen Supreme-Court-Richter würden „auf das Herz unserer Demokratie“ zielen, man werde sie nicht tolerieren.

Foto: Symbolbild


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