'Gottheit, tief verborgen, betend nah’ ich dir'

10. Juni 2004 in Spirituelles


Gedanken zu Fronleichnam - Hochfest des Leibes und Blutes Christi - Von Dr. Josef Spindelböck


„Gottheit, tief verborgen, betend nah’ ich dir!“ So betet und singt die Kirche, um den im Allerheiligsten Sakrament des Altares gegenwärtigen Herrn Jesus Christus anzubeten und zu verehren. Auch wir stimmen heute ein in den Lobpreis der Kirche des Himmels und der Erde; wir wollen in festlicher Prozession den unter der Brotsgestalt bei uns gegenwärtigen Heiland und Erlöser durch die Straßen unseres Marktes tragen und ihn bitten, dass er uns nahe ist mit seiner Liebe und seinem Segen!

Jesus, der Auferstandene, hat zum Apostel Thomas die denkwürdigen Worte gesprochen: „Selig, die nicht sehen und doch glauben!“ Diese Verheißung gilt auch uns. Was uns aufgetragen ist, solange wir Gott noch nicht von Angesicht zu Angesicht schauen, ist der Glaube. Der Glaube ist jedoch kein Schwanken und Zweifeln, sondern eine heilige Gewissheit, die uns Gott selber schenkt. Wir vertrauen auf das Wort des Herrn und bauen auf seine Treue!

Das heilige Sakrament der Eucharistie besteht aus verschiedenen, jeweils aufeinander bezogenen Mysterien: Da ist zuerst das Opfer Christi selbst, der sich für uns am Kreuze hingegeben hat und auferstanden ist. Dies wird auf unblutige Weise bei jeder Heiligen Messe gegenwärtig. Weiters lädt uns der Herr zum Mahl der Kommunion ein: Wir empfangen ihn selber unter der Gestalt des Brotes. Er kommt zu uns als der göttliche Freund und Bräutigam, als Arzt der Seele und Retter. Er selber ist das Brot des Lebens, jenes wahre Brot, das uns nicht vergängliches, sondern unvergängliches Leben schenkt. Wer dieses Brot isst und daraus lebt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Das heißt, er wird sein Leben bei Gott bewahren.

Ein drittes Charakteristikum dieses heiligen Sakramentes gilt es zu bedenken: Der in der Eucharistie gegenwärtige Herr wird angebetet und verherrlicht. Es ist wirklich der Allerheiligste, den wir nun durch die Straßen tragen und in feierlicher Prozession begleiten. Jesus Christus wartet auf uns in den Kirchen und lädt uns ein zum Gebet, zum liebenden und vertrauenden Zwiegespräch mit unserem Gott und Erlöser. Seine Gegenwart stärkt und tröstet uns. Sie ist uns Zusage der Liebe Gottes und seines Beistandes für unsere Zukunft.

Beten wir also den Herrn an in unversehrtem und treuem Glauben; nehmen wir teil am Opfer der Heiligen Messe und empfangen wir Jesus Christus, den Herrn, in würdiger Weise in der Heiligen Kommunion! Dann wird uns einst geschenkt werden einzutreten ins ewige Reich unseres Gottes, in die Gemeinschaft der Engel und Heiligen des Himmels. Dann werden wir Gott loben und ihm danken in Einheit mit der Gottesmutter Maria und all den vielen Geretteten seines Reiches. Amen.

Quelle: www.stjosef.at


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