‚The Satanic Temple’ will Ausnahmeregelung für sein ‚religiöses Abtreibungsritual’

18. Mai 2022 in Prolife


Sollten Abtreibungsverbote in den USA möglich werden, will die Organisation Ausnahmen aus religiösen Gründen erwirken. Sinn des Abtreibungsrituals sei es, jede Vorstellung von Schuld, Scham und geistigem Unbehagen abzulegen.


Salem (kath.net/LifeSiteNews/jg)

Die „nicht-theistische religiöse Organisation“ The Satanic Temple (TST) hat angekündigt, „aus religiösen Gründen“ Ausnahmen von möglichen Abtreibungsverboten zu beantragen, falls der Oberste Gerichtshof die Entscheidung „Roe v. Wade“ aufhebt und Abtreibungsverbote in den USA zulässig werden. TST möchte, dass seine Mitglieder auch in Zukunft ihre „religiösen Abtreibungsrituale“ überall in den USA legal durchführen können.

Der Sinn des „Satanischen Abtreibungsrituals“ sei es, jede Vorstellung von Schuld, Scham und geistigem Unbehagen abzulegen, welches eine Patientin während einer „legalen und medizinisch sicheren Abtreibung erleben könnte“. Das Ritual besteht in einer medikamentösen oder chirurgischen Abtreibung, nachdem der dritte und fünfte Grundsatz des TST rezitiert worden sind.

Der dritte Grundsatz lautet, dass der Körper nur dem eigenen Willen unterliegt, der fünfte verlangt eine Orientierung der eigenen Überzeugungen am „besten wissenschaftlichen Verständnis der Welt“.

Trotz dieser Grundsätze und der Selbstverpflichtung des TST auf ein wissenschaftliches Weltbild lehnt die Organisation verpflichtende Hinweise auf die biologische Wirklichkeit des Ungeborenen vor einer Abtreibung ab. Dazu zählt beispielsweise ein Ultraschallbild. Nach Auffassung von TST ist der Beginn des Lebens „absolut eine religiöse Meinung, und der Staat hat kein Recht, religiöse Überzeugungen vorzuschreiben“.

Die Organisation lehnt jede Regelung ab, die einen sofortigen Zugang zur Abtreibung verhindert, einschließlich Warteperioden zwischen Untersuchung und Abtreibung oder verpflichtende Beratung. Diese Maßnahmen würden den Frauen nur ein schlechtes Gewissen machen.

The Satanic Temple wurde 2013 gegründet. Trotz seiner Bezeichnung und der Verwendung satanistischer Symbole wie dem „Baphomet“ lehnt die Organisation die Vorstellung von Satan als Person ab. Satan steht für sie als „Symbol der ewigen Rebellion gegen willkürliche Autorität und Verteidigung der persönlichen Souveränität“. TST lehnt die Vorstellung einer übernatürlichen Wirklichkeit grundsätzlich ab. Trotzdem erhielt TST 2019 die steuerliche Anerkennung als religiöse Organisation. Religiöse Überzeugungen seien nicht an das übernatürliche gebunden, behauptet die Organisation.

 


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