Erzbischof Polak: „Die Kirche ist kein Supermarkt und keine Nichtregierungsorganisation, sondern…“

2. Mai 2022 in Weltkirche


Polen: „Die Kirche ist kein Supermarkt, sie ist keine Nichtregierungsorganisation oder karitative Einrichtung, sondern sie ist gesandt, um Christus und sein Evangelium zu bringen. Das ist das Wesen der Kirche, das ist das Wesen jeder Gemeinde.“


Gniezo (kath.net/pl) „Die Kirche ist kein Supermarkt, sie ist keine Nichtregierungsorganisation oder karitative Einrichtung, sondern sie ist gesandt, um Christus und sein Evangelium zu bringen. Das ist das Wesen der Kirche, das ist das Wesen jeder Gemeinde.“ Das erläuterte gemäß Presseaussendung Wojciech Polak, Erzbischof von Gniezo und Primas von Polen, in seiner Festpredigt am 30. April beim hundertjährigen Kirchweihfest der Pfarrei Hl. Jungfrau Maria in Szamocin. Er zitierte zustimmend die Feststellung von Papst Franziskus: „Wenn es passieren würde, dass die Kirche nicht Jesus trägt, wäre sie eine tote Kirche.“ Die Kirche trage sich schließlich nicht selbst, sondern egal, ob jemand klein oder groß, schwach oder stark sei, „er trägt Jesus und muss wie Maria sein, die nach der Verkündigung zu Elisabeth ging und Jesus unter ihrem Herzen trug.“ Maria „ist die Mutter unseres JA in der Kirche. Sie ist die Mutter unseres JA in dieser Gemeinde. Lasst uns mit unserem Leben JA mit ihr wiederholen.“

„Die Kirche ist ein Ort, um wie Maria zuzuhören“, in den Ereignissen „spricht Gott zu uns“. „Man muss also bereit und willens sein, auf diese Stimme Gottes zu hören und sie anzunehmen. Man muss offen sein für die Perspektiven, die er uns zeigt. Man muss achtsam sein auf die Wege, die er uns führen will“, sagte Erzbischof Polak und fügte hinzu, dass einer von ihnen heute zweifellos der Weg der Brüderlichkeit und Solidarität ist, der Wunsch nach dem Guten, der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Denn wer nicht in brüderlicher Uneigennützigkeit lebe, macht sein Leben zu einem gierigen Handel, der immer abwäge, was er gibt und was er dafür bekommt.

Außerdem erinnerte der Erzbischof gemäß der Wiedergabe der Predigt auf der Website der polnischen Bischofskonferenz an Worte des Kardinals Stefan Wyszyński (1901-1981). Der Jahrtausendprimas habe gemahnt: man solle sich daran erinnern, „dass das Evangelium und das Kreuz keine Denkmäler sind, dass die Kirche kein Archiv ist – sie ist das gegenwärtige Leben. Deshalb ist jeder von uns – wie auch der Primas betonte – dafür verantwortlich, im Geist des Evangeliums zu leben, am Leben der Kirche teilzuhaben. Wir sollen nicht nur die Texte des Evangeliums verwenden, sondern auch unser tägliches Leben nach den Worten des Evangeliums gestalten.“

Foto Erzbischof Polak (c) Erzbistum Gniezo


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