Rom: Mundkommunion zu Ostern wieder möglich

11. April 2022 in Weltkirche


Das in vielen Ländern Praxis gewesene generelle Verbot der Mundkommunion während der Pandemie dürfte im Konflikt mit dem Kirchenrecht stehen und begegnete auch zahlreichen ärztlichen Bedenken.


Rom (kath.net/mk) Katholiken in Rom werden die heilige Kommunion am Ostersonntag nach langer Zeit wieder auf die Zunge empfangen können, wie LifeSiteNews berichtet. Die italienische Bischofskonferenz hat ihre Corona-Rahmenordnung entsprechend überarbeitet. Die Diözese Mailand dürfte aber weiterhin an strengeren Vorschriften festhalten und auch die Mundkommunion verbieten. In Österreich ist diese schon bisher möglich, sie soll aber am Ende des Kommuniongangs der Handkommunikanten erfolgen.

Das generelle pandemiebedingte Verbot der Mundkommunion in Italien, wie es auch in anderen Ländern lange Praxis war, dürfte im Konflikt mit dem Kirchenrecht stehen. Denn sowohl die Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch als auch das von der Gottesdienstkongregation 2004 herausgegebene und vom Heiligen Papst Johannes Paul II. gebilligte Dokument Redemptionis Sacramentum überlassen die Wahl zwischen Mund- und Handkommunion dem Gläubigen, der die Eucharistie empfängt. Die Mundkommunion erscheint im Messbuch sogar als die ordentliche, normale Form, während die Handkommunion die Ausnahme ist.

Das Verbot der Mundkommunion war auch angesichts zahlreicher medizinischer Stellungnahmen dagegen zweifelhaft: im September 2020 schrieben 27 Ärzte an die deutschen Bischöfe, dass es keine medizinischen Gründe für ein solches Verbot gebe; in Österreich warnten sogar 21 Ärzte, dass die Mundkommunion in der Pandemie sicherer sei als die Handkommunion.


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