Die österreichischen Diözesen werden sich an Herz-Mariens-Weihe Russlands und der Ukraine beteiligen

23. März 2022 in Österreich


Pressesprecher der Österreichischen Bischofskonferenz: „Die österreichischen Diözesen werden sich an der von Papst Franziskus für Freitag geplanten Weihe Russland und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens beteiligen.“


Bonn-Wien (kath.net/pl) „Bezugnehmend an Ihre Anfrage darf ich auch im Auftrag von Erzbischof Lackner mitteilen, dass die österreichischen Diözesen sich an der von Papst Franziskus für Freitag geplanten Weihe Russland und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens beteiligen werden.“ Das antwortete der Pressesprecher der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe, auf kath.net-Presseanfrage. Er erwähnte weiter, dass „die Einladung an die Diözesen (nicht an die Bischofskonferenz), sich daran zu beteiligen, sehr kurzfristig durch die Apostolische Nuntiatur in Österreich erfolgt“ sei.

Papst Franziskus wird am Freitag im Petersdom zum Fest Mariä Verkündigung die beiden kriegsführenden Länder dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen

Wien (kath.net/KAP) Die österreichischen Diözesen werden sich der Weihe Russlands und der Ukraine an Maria am Freitag (25. März) durch Papst Franziskus anschließen. So wird Kardinal Christoph Schönborn im Rahmen einer Kreuzwegandacht im Stephansdom zeitgleich mit dem Papst um 17 Uhr die Weihe mitvollziehen. Auch Erzbischof Franz Lackner wird sich an der Marienweihe beteiligen, und zwar bei einer Messe im Rahmen der vorsynodalen Versammlung der Erzdiözese Salzburg. Das haben die Diözesen am Dienstag Kathpress gegenüber mitgeteilt. Dem voraus gegangen war ein Schreiben der Apostolischen Nuntiatur an die Diözesanbischöfe mit der Einladung, sich an diesem Weiheakt am Festtag Mariä Verkündigung (Verkündigung des Herrn) zu beteiligen.

Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl wird gemeinsam mit dem diözesanen Collegium Consultorum zeitgleich mit Papst Franziskus um 17 Uhr Russland und die Ukraine der besonderen Fürsprache Mariens anvertrauen. Das Weihegebet wird bei einem Gottesdienst im Grazer Dom um 19 Uhr auch Teil der Feier sein. Weiters werde man alle Pfarrgemeinden bitten, dass sie dieses Gebet in ihre Feiern am 25. März aufnehmen, "damit eine Art Gebetskette durch unsere Diözese entsteht, die uns mit Papst Franziskus und mit den Menschen in der Ukraine und in Russland verbindet", hieß es seitens der Diözese gegenüber Kathpress. Auch die Diözese Eisenstadt will das Weihegebet, das noch nicht veröffentlicht ist, an alle Pfarren aussenden, verbunden mit der Einladung, es im Rahmen der Gottesdienste am Freitag zu beten. Anlässlich der Marienweihe durch den Papst ist zudem ein Gottesdienst mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics im Eisenstädter Martinsdom geplant.

Bischof Alois Schwarz wird zeitgleich mit dem Heiligen Vater im Rahmen einer Messe im St. Pöltner Dom die Länder Russland und Ukraine der Gottesmutter anvertrauen. Der Kärntner Bischof Josef Marketz wird den Weiheakt im Rahmen einer Vesper am Freitag um 17 Uhr im Bildungshaus Trainach/ Tinje gemeinsam mit Priestern und Laien vollziehen. Anlässlich der Marienweihe plant die Diözese Feldkirch eine Andacht in der Wallfahrtsbasilika Rankweil. Die Diözese Innsbruck wird sich an der Marienweihe in Form einer Friedensvesper im Dom am Freitag um 17 Uhr beteiligen, wo das Weihegebet gebetet wird. Auch die Diözese Linz wird sich am Freitag an der Marienweihe beteiligen, wie deren Sprecher am Dienstag bestätigte.

Marienweihe bereits mehrfach vollzogen

Papst Franziskus hatte am Dienstag vor einer Woche angekündigt, im Rahmen einer Bußfeier am Festtag Mariä Verkündigung im Petersdom in Rom Russland und die Ukraine dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen. Der Sozialbeauftragte des Papstes, Kurienkardinal Konrad Krajewski, soll demnach am selben Tag in Fatima ebenfalls diesen Ritus vollziehen. Bei einer solchen Weihe wird Maria gebeten, die Menschen oder ganze Länder unter ihren mütterlichen Schutz zu nehmen, sie vor Gefahren und Versuchungen zum Bösen zu bewahren. Als "Anlass großer Freude und Hoffnung" haben die katholischen Bischöfe der Ukraine wie auch Russlands die Ankündigung von Papst Franziskus, die beiden kriegsführenden Länder am 25. März der Jungfrau Maria zu weihen, bezeichnet.

Die Frömmigkeitsform der Marienweihe habe in der Ukraine und Russland eine lange Tradition, hieß es aus der ukrainischen katholischen Kirche. Schon Fürst Jaroslaw der Weise (979-1054) habe das Volk der Rus-Ukraine dem Schutz der Heiligen Jungfrau Maria empfohlen. Mehrmals sei diese Weihe erneuert worden: 1995, 2014 für die ukrainische griechisch-katholische Kirche sowie erneut am 23. Oktober 2016 in Fatima.

Die Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens spielt auch eine zentrale Rolle bei den Marienerscheinungen in Fatima. Die Muttergottes hatte nach Aussage der Seherkinder am 13. Juli 1917 um die Weihe Russlands an ihr Unbeflecktes Herz gebeten und erklärt, dass andernfalls Russland "seine Irrtümer in der ganzen Welt verbreiten und Kriege und Verfolgungen der Kirche fördern" würde.

Am 31. Oktober 1942 weihte Papst Pius XII. die ganze Menschheit dem Unbefleckten Herzen Mariens und am 7. Juli 1952 gesondert die Völker Russlands. Am 21. November 1964 erneuerte Papst Paul VI. beim Zweiten Vatikanischen Konzil die Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zudem etliche Länder dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht.

Papst Johannes Paul II. verfasste ein Gebet für einen, wie er es nannte, "Akt des Anvertrauens ", der am 7. Juni 1981, dem Pfingstfest, in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore gefeiert wurde. In Erinnerung an das "Mir geschehe nach deinem Wort", das Maria nach den Worten der Schrift bei der Verkündigung aussprach, vertraute Johannes Paul II. am 25. März 1984 auf dem Petersplatz in geistlicher Verbundenheit mit den Bischöfen abermals Russland und alle Völker der Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens an.

Auch Papst Benedikt XVI. (2010) und Papst Franziskus (2013) wiederholten die Weihe der ganzen Menschheit an das Herz Mariens. Dieses gilt nach katholischer Tradition als unbefleckt, weil Maria schon seit der Zeit im Schoß ihrer Mutter von der Erbsünde unbelastet sei.

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