Ohne Begründung – Papst Franziskus setzt puertoricanischen Bischof ab

12. März 2022 in Weltkirche


Daniel Fernández Torres gilt als Verteidiger der klassischen Familie. Im Sommer 2021 hat er sich geweigert, eine Stellungnahme der Bischöfe zur moralischen Verpflichtung der Covid-19 Impfung zu unterzeichnen.


Vatikan/Arecibo (kath.net/CNS/jg)

Papst Franziskus hat Daniel Fernández Torres, den Bischof von Arecibo (Puerto Rico), von seinem Amt enthoben. Dies gab der Vatikan ohne nähere Erklärung bekannt. Die vatikanische Mitteilung vom 9. März ergänzte, dass Papst Franziskus Álvaro Corrada del Río, den emeritierten Bischof der Nachbardiözese Mayagüez, ersucht habe, die Aufgabe als apostolischer Administrator zu übernehmen.

In einer Stellungnahme auf der Internetseite der Diözese Arecibo schrieb Bischof Fernández, er fühle sich gesegnet, für die Verkündigung der Wahrheit verfolgt und verleumdet zu werden. Er gab bekannt, er sei vom Apostolischen Delegaten in Puerto Rico, Erzbischof Ghaleb Moussa Abdalla Bader, zum Rücktritt aufgefordert worden, habe diesen aber abgelehnt. Er bedaure, dass in einer Kirche, in der so viel von Barmherzigkeit die Rede sei, in der Praxis nicht einmal ein Minimum an Gerechtigkeit zu spüren sei. Es sei kein Verfahren gegen seine Person eingeleitet worden und sei auch nicht irgendeines Vergehens beschuldigt worden, erläuterte Bischof Fernández.

Der 57jährige hat stets die klassische Familie verteidigt und ein Gesetz zum Verbot von „Konversionstherapien“ für Homosexuelle abgelehnt hat. Fernández hatte damit öffentlich dem Vorsitzenden der puertoricanischen Bischofskonferenz widersprochen.

Im Sommer 2021 hatte sich Fernández auf die Seite derer gestellt, die sich aus Gewissengründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen. Er war der einzige der sieben römisch-katholischen Bischöfe von Puerto Rico, der im August 2021 eine gemeinsame Stellungnahme über die moralische Verpflichtung zur Impfung nicht unterzeichnet hat.

Er sehe sich nach wie vor „in Gemeinschaft mit dem katholischen Glauben, mit dem Papst und mit meinen Brüdern im Bischofsamt, trotz meiner Verwirrung angesichts einer unverständlichen Willkür“, stellte er in seiner Erklärung fest.

 

© Foto: Diözese Arecibo

 


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