Christus offenbart seine Identität als Messias, Bräutigam Israels

17. Jänner 2022 in Aktuelles


Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: das Komme der Zeit der Trauer und des Fastens. Der Neue Geist. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) ontg der dritten Wiche im Jahreskreis, Gedenktag des heiligen Mönchvaters Antonius, des berühmtesten Mönchs des Altertums. Antonius wurde um das Jahr 250 geboren und war ein bedeutender Vater des Mönchtums. Nach dem Tod seiner Eltern verteilte er seinen Besitz an die Armen, zog sich in die Wüste zurück und begann dort sein Leben der Buße. Er hatte viele Schüler und tat viel für die Kirche, unterstützte die Märtyrer während der Verfolgung durch Diokletian und half dem heiligen Athanasius in seinem Kampf gegen die Arianer. Er starb im Jahr 356.

An zwei Weisungen des Abtes Antonius erinnert der „Schott“:

„Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“

„Vom Mitmenschen her kommen uns Leben und Tod. Gewinnen wir einen Bruder, so gewinnen wir Gott. Geben wir einem Bruder Ärgernis, so sündigen wir gegen Christus.“

Evangelium vom Montag der dritten Woche im Jahreskreis:

„Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. 20 Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann werden sie fasten, an jenem Tag. Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Gewand; denn der neue Stoff reißt vom alten Gewand ab und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren und die Schläuche sind unbrauchbar. Junger Wein gehört in neue Schläuche“ (Mk 2,18-22).

Benedikt XVI., aus de Angelus vom 26. Februar 2007:

Das Markusevangelium, das sich wie ein roter Faden durch die Sonntagsgottesdienste des diesjährigen Lesejahres zieht, bietet einen katechumenalen Weg, der den Jünger dazu führt, in Jesus den Sohn Gottes zu erkennen. Durch eine glückliche Fügung geht der heutige Abschnitt auf das Thema des Fastens ein: Wie ihr wißt, beginnt am kommenden Mittwoch mit dem Ritus der Aschenauflegung und dem Bußfasten die Fastenzeit.

Die Lesung aus dem Evangelium ist daher besonders passend. In ihr wird nämlich berichtet, daß Jesus, als er beim Zöllner Levi zu Gast ist, von den Pharisäern und den Jüngern Johannes des Täufers gefragt wird, warum seine Jünger nicht fasten, wie sie selbst es tun. Jesus antwortet, daß die Hochzeitsgäste nicht fasten können, solange der Bräutigam bei ihnen ist; sie werden fasten, wenn ihnen der Bräutigam genommen wird (vgl. Mk 2,18–20). Mit diesen Worten offenbart Christus seine Identität als Messias, Bräutigam Israels, der zum Hochzeitsmahl mit seinem Volk gekommen ist. All jene, die ihn anerkennen und gläubig aufnehmen, sind festlich gestimmt. Er wird jedoch später gerade von den Seinen abgelehnt und getötet: In dieser Stunde, während seines Leidens und Sterbens, kommt die Zeit der Trauer und des Fastens. 

Wie ich vorhin sagte, nimmt diese Episode aus dem Evangelium den Sinn der Fastenzeit vorweg. Sie ist nämlich in ihrer Gesamtheit ein bedeutsames Gedächtnis des Leidens des Herrn zur Vorbereitung auf die Auferstehung an Ostern. In dieser Zeit verzichten wir auf den Gesang des Halleluja und sind aufgerufen, angemessene Formen des Verzichts zu üben.

Die Fastenzeit sollen wir nicht mit dem »alten« Geist leben, so als handele es sich um eine schwere und lästige Pflichtübung, sondern mit dem neuen Geist derer, die in Jesus und seinem österlichen Geheimnis den Sinn des Lebens gefunden haben und spüren, daß sich fortan alles auf Ihn beziehen muß. Dies war auch die innere Haltung des Apostels Paulus, der sagte, er habe alles hinter sich gelassen, um Christus erkennen zu können, »die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen« (Phil 3,10–11).

 


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