20. Mai 2004 in Aktuelles
Erzbischof von Boston: 'Die katholische Kirche hält an der Wahrheit fest, nach der eine Ehe einzig und allein ein Bund zwischen einem Mann und einer Frau ist'
Boston (kath.net/Zenit.org)
Der Erzbischof von Boston, Sean OMalley, bedauert die jüngsten Entwicklungen im US-Bundesstaat Massachusetts, wonach homosexuelle Paare künftig rechtsgültig heiraten dürfen.
Er habe die Nachricht mit tiefer Traurigkeit zur Kenntnis genommen, sagte der Erzbischof in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Die katholische Kirche hält an der Wahrheit fest, nach der eine Ehe einzig und allein ein Bund zwischen einem Mann und einer Frau ist, ein Bund, der die Basis und die Grundlage unserer Familien und unserer Gesellschaft ist, erklärte er. Unser Standpunkt zur Verteidigung der Ehe geschieht aus einer tiefen Überzeugung für das Allgemeinwohl aller Bürger heraus.
Weiters sagte der Erzbischof, die Ehe sei jene Institution, die am besten für die Nachkommenschaft und die Erziehung der Kinder sorgen könne. Die Schaffung eines Rechtes auf gleichgeschlechtliche Ehen wird letztendlich die Ehe in unserer Gesellschaft nicht stärken sondern nur schwächen, betonte OMalley. Denn sie werde dadurch zu einem Lebensentwurf unter vielen, den man frei wählen kann.
Er hofft, dass die Gesetzgeber in nächster Zukunft Gesetze zum Schutz der Ehe erlassen. Nur die Ehe bringe der Gesellschaft einen Nutzen und sei zum Vorteil der Kinder. Zugleich erinnere ich alle Katholiken daran, dass unsere Traurigkeit über das neue Gesetz nicht in Wut gegen irgendeine Gruppe, insbesondere gegen unsere homosexuellen Brüder und Schwestern, ausarten soll, betonte OMalley. Unsere Aufgabe als Jünger Christi besteht darin, eine Zivilisation der Liebe zu schaffen.
Nach Berichten der Nachrichtenagentur Associated Press haben sich mehr als 1000 homosexuelle Paare gleich nach der Verabschiedung des Gesetzes Antragsformulare geholt, um eine Eheschließung durchführen zu können.
Der Oberste Gerichtshof von Massachusetts hatte im vergangenen November entschieden, dass die Rechte gleichgeschlechtlicher Ehen in der Verfassung des Staats verankert und damit geschützt sein müssten. Der Supreme Court bestätigte diese Entscheidung am Freitag. Massachusetts ist der erste US-Bundesstaat, der gleichgeschlechtlichen Ehen erlaubt.
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