"Wichtigste Spielregel: Kein Widerspruch!"

5. November 2021 in Kommentar


"Mir als Frau erklären zu wollen, es gehe bei Gender um Gleichberechtigung grenzt an Frechheit, nein Bosheit. Man will mich doch bloß abschaffen! Und darum, mein Denken (fern) zu steuern" - BeneDicta am Freitag von Dorothea Schmidt


Regensburg (kath.net)

Die schottische Philosophin Kathleen Stock hat ihre Professur an der University of Sussex niedergelegt. Unfreiwillig. Rund 600 Wissenschaftler, darunter deutsche, haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem ihr Transphobie zum Vorwurf gemacht wird. Wobei, Vorwurf trifft es nicht. Es war eine Hetzjagd. Es war Mobbing. Willkommen in der Cancel-Culture.

Was ist passiert? Die britische Regierung hat Stock zum „Officer of the Order of the British Empire ernannt. Diese Auszeichnung wird für Verdienste um die Hochschulbildung vergeben. Das hat nun Gender-Aktivisten auf den Plan gerufen. Denn Stock gilt in deren Augen als transphob. Die bekannte lesbische Feministin hatte in verschiedenen Medien dargelegt, dass „an der Vorstellung, dass es zwei Geschlechter gibt, nichts verkehrt“ sei. Und in einem Social Media Post hat sie die britischen Universitäten aufgefordert, eine Verbindung mit der bekannten Wohltätigkeitsorganisation für LGBTQ+-Rechte „Stonewall“ zu beenden, denn in deren transinklusiven Haltung sieht sie eine Bedrohung für die freie Meinungsäußerung.

Womit Sie Recht hatte. Es wurde eine solche Treibjagd auf sie veranstaltet, dass man ihr zu Personenschutz riet.

Wenn man heutzutage sagt, man fühle sich als Frau oder Mann normal und wirklich wohl in seiner Haut – sind einem da schon Prügel sicher? Ist es diskriminierend, von der Pluralität von Mann und Frau zu sprechen? Wer diskriminiert hier eigentlich wirklich wen?

Ist nicht die Hetze gegen Kathleen Stock, die die Gender-Ideologie mit Besorgnis betrachtet, die eigentliche Diskriminierung? Keine Frage, Menschen mit gleichgeschlechtlichen oder sonstigen sexuellen Neigungen sind lange Zeit ausgegrenzt worden. Aber auf allen gesellschaftlichen Ebenen hat längt ein Umdenken eingesetzt. Was wir inzwischen haben, ist die Umkehrung der einstigen Diskriminierung: Die vorher Diskriminierten und deren Anhänger, Anhänger der Gender-Ideologie diskriminieren diejenigen, die ihrem Denkschema nicht entsprechen.

Kathleen Stock hat ihre Meinung und ihre Gedanken öffentlich gemacht. Dass „an der Vorstellung, dass es zwei Geschlechter gibt, nichts verkehrt“ sei, ist ein Gedanke, der auf der Natur des Menschen fußt und einfach biblisch ist – sonst nichts. Wer also Stock für solche biblisch fundierten Bemerkungen diskriminiert, diskriminiert Gott, der Mann und Frau erschaffen hat.

Aber Gott gehört laut Genderisten auch gegendert. Ein Sternchen (Gott*) soll dafür sorgen, das Gottesbild vom alten weißen Mann aus den Köpfen der Menschheit zu tilgen. Dabei hat bei weitem nicht jeder ein solches Gottesbild. Aber weiße Männer - da schüttelt’s die Genderisten - das sind für sie Bestien, die Todfeinde der Genderideologie. Darum hetzt der Twitterfeminismus sie mit Vorliebe brutal durch die Kanäle.

Warum nur stellt sich kein Mann auf die Hinterbeine und beklagt, dass er diskriminiert wird? Weil Männer schon entmannt worden sind, zu Mann*innen gegendert und damit entwaffnet. Sie spielen das Spiel mit. Die wichtigste Spielregel ist, nicht zu widersprechen. Man hat auch nicht die Vielfalt zu vervielfältigen - als weißer Mann schon gar nicht. Außer man transt sich, oder wird bi und queer und immer wieder anders – je nach Uhrzeit und momentaner Lust.

So etwas war in der Schöpfungsordnung Gottes offenbar nicht vorgesehen. Von Gender steht nichts in der Bibel. Mal abgesehen davon, das zwischen dem Christentum und einer Ideologie ein gewaltiger Unterschied besteht. Gottes Ordnung nicht weniger vielfältig, spannend und gerecht als Gender-Aktivsten es von ihrer Ideologie behaupten. Im Gegenteil! Seine Ordnung schließt sogar eine unglaubliche Freiheit des Menschen, die Freiheit aller Gedanken, Handlungen und Äußerungen mit ein. Gott zwingt nie!

Ist diese Freiheit nicht unglaublich schön und besonders? Selbst ohne den Glauben müsste das jeden faszinieren, müsste das jeder bejahen - für sich und andere. Nicht bloß für eine bestimmte Gruppe Menschen mit einem bestimmten Gedankengut. Diese Freiheit ist die Voraussetzung für gute Kommunikation, ein Aufeinanderhören und dafür, dass man eine andere Meinung auch einfach stehen lassen kann statt Andersdenkende zu diskriminieren. Freiheit können Genderisten nicht bloß für Ihresgleichen beanspruchen. Tun sie aber. Darum diskriminieren sie nicht nur weiße Männer, sondern grundsätzlich Andersdenkende. Wie Kathleen Stock.

Dabei sollte Gender Frauen fördern, heißt es immer wieder. Aber wenn man genau hinsieht: eben nur Frauen, die eine bestimmte Denkweise mittragen und die Idee der vielen sexuellen Identitäten an Universitäten lehren, um dieser Ideologie den touch des Wissenschaftlichen zu geben, weil Gender keine Wissenschaft ist, aber wenigstens irgendwie den Anschein von Seriosität braucht. Soviel zur Frauenförderung.

Dabei könnte man Stock danken, dass sie zu denen gehört, die dafür sorgen, dass wir das selbstständige Denken nicht vergessen. Denn ohne selbstständiges Denken gehen freiheitliche, kluge und philosophische Gedanken flöten, die unseren Kontinent womöglich auf eine höhere Ebene heben und uns das Attribut der „Dichter und Denker“, das einst Deutschland gehörte, zurückgeben könnten. Und die Meinungsfreiheit gleich mit. Stock wäre hier ein wunderbares Vorbild – hätte man sie nicht von der Bühne vertrieben.

Mir als Frau erklären zu wollen, es gehe bei Gender um Gleichberechtigung grenzt an Frechheit, nein Bosheit. Man will mich doch bloß abschaffen! Und darum, mein Denken (fern) zu steuern und in einem engmaschigen Netz zu fangen, um es dann für bestimmte Zwecke zu instrumentalisieren.

Wie eng Ideologien sind, sollte uns die Vergangenheit gelehrt haben. Hat sie aber nicht. Die ideologischen Erfahrungen scheinen sich in die DNA hineinmanövriert zu haben, so dass offenbar bei manchem ein geheimer Wunsch nach besonderer Enge, nach Korsetten und Strafen besteht – danach, in die weit ausgebreiteten Arme eines ideologischen Kollektivs zu laufen sowie danach, solche zu strafen, die das nicht möchten. Unsere Gesellschaft hat also eine starke sado-masochistische Störung. Das ist sehr wohl eine echte Bedrohung, wie Stock sagte.

Mit ihrem Mobbing gegen die Philosophin zeigen die Genderisten, wie Recht diese mit ihrer Sorge um die Meinungsfreiheit hatte. Und so entpuppte sich die Attacke der Wissenschaftler-Kollegen als Bumerang: Was sie Stock vorwerfen, tun sie vor allem selber: diskriminieren, diffamieren, mobben. Ihr Hate speech ist es, die bestraft werden müsste. Rufmord ist auch Mord.

 

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