Wenig bekannt: Während des Theologiestudiums wollte Johannes Paul II. in den Karmel eintreten

24. Oktober 2021 in Aktuelles


Der zuständige Bischof lehnte die Bitte des Seminaristen Karol Wojtyla allerdings komplett ab.


Krakau (kath.net/pl) Im Priesterseminar in Krakau hatte der junge Karol Wojtyla den Wunsch, Karmelitermönch zu werden. Er wandte sich den Krakauer inen Bischof, Adam Stefan Kardinal Sapieha, und bat um Erlaubnis zu diesem Schritt. Das berichtete Philip Kosloski im katholischen Nachrichtenportal „Aleteia“.

Schon vor seinem Theologiestudium war Wojtyla von seinem Freund und Ratgeber Jan Tyranowski in die Schriften des Hl. Johannes vom Kreuz eingeführt worden. Der junge Priesteramtsanwärter begeisterte sich für diesen großen Heiligen, Mystiker und späteren Kirchenlehrer, ja, er lernte sogar eigens Spanisch, um die Schriften auch in der Originalsprache lesen zu können. 1945 wurde dann sein guter Freund Leonard Kowalowka zum Novizenmeister eines nahen Karmeliterklosters ernannt. In dieser Zeit stand Wojtyla kurz vor Abschluss seines Theologiestudiums, er erbat von seinem Bischof die Erlaubnis, in den Karmel wechseln zu dürfen. Der Kardinal lehnte die Bitte allerdings ab und trug ihm auf, „zu beenden, was er begonnen hat“. 1946 wurde Wojtyla dann zum Diözesanpriester geweiht und begann seinen Weg zum Bischof, Kardinal und Papst.

Philip Kosloski fragt in seinem Beitrag nachdenklich: „Was wäre passiert, wenn Johannes Paul II. Karmeliter geworden wäre? Niemand kennt die Antwort auf diese Frage, aber sie erinnert uns daran, dass wenn eine Tür geschlossen wird, eine andere geöffnet wird. Gott hatte andere Pläne für Johannes Paul II., die zu dieser Zeit nicht offensichtlich waren. Man kann dankbar sein, dass er sein Studium durchhielt, und obwohl er über die Ablehnung enttäuscht gewesen sein mag, erntet er später die Belohnung dafür, Gottes Willen zu befolgen.“


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