Ernährungsinitiative "Mary's Meals" knackt 2-Millionen-Kinder-Marke

10. September 2021 in Jugend


Schulbetrieb in den meisten der mit Schulmahlzeiten versorgten Ländern nach der Corona-Pause wieder aufgenommen


Wien (kath.net/KAP) Das Erreichen eines "Meilensteins" vermeldet die auch in Österreich aktive Hilfsorganisation "Mary's Meals": Die Initiative, die sich der Bereitstellung von Schulmahlzeiten in den ärmsten Ländern der Erde widmet, versorgt derzeit genau zwei Millionen Kinder an jedem einzelnen Schultag, hieß es in einer Mitteilung des Österreich-Büros der Hilfsorganisation vom Mittwoch. Der Gründer und Geschäftsführer Magnus MacFarlane-Barrow sprach darin von einem "wundervollen Augenblick in der Geschichte von Mary's Meals".

Mary's Meals ging aus einer Hilfsbrücke zwischen Schottland und Ex-Jugoslawien der 1990er-Jahre hervor und startete im Jahr 2002 mit einem Ernährungsprogramm in Malawi, wo damals eine Hungerkatastrophe war. Wurden anfangs 200 Kinder einer Schule mit täglichen Schulmahlzeiten versorgt, sind mittlerweile 30 Prozent der Volksschulkinder Malawis - das viertärmste Land der Erde - von der Initiative erfasst. Das Programm weitete sich seitdem ständig aus und wird mittlerweile in 19 der ärmsten Länder umgesetzt.

Für 18,30 Euro ein Jahr lang Mahlzeiten

Grundprinzip von Mary's Meals ist, dass ehrenamtliche Helfer - vor allem Mütter der Kinder - in eigens dafür errichteten Schulküchen eine nahrhafte Porridge-Mahlzeit zubereiten. Die Zutaten dafür werden im Land bei lokalen Erzeugern gekauft mit Spenden aus Europa und Nordamerika. Laut der Initiative betragen die Kosten dieses Systems pro Mahlzeit im Schnitt nur 9 Cent, was im Jahr pro Kind 18,30 Euro ausmacht. Die Wirkungen des täglichen Essens am Ausbildungsort sind deutlich positiv: Der Schulbesuch und -erfolg der Kinder verbessert sich ebenso wie deren Gesundheit und deren Zukunftsperspektiven, bestätigte sich in einer kürzlich präsentierten Fünf-Jahres-Studie.

Die Corona-Pandemie hat die Initiative seit dem Vorjahr vor neue Herausforderungen gestellt und Veränderungen in der Logistik vornehmen lassen. Für die Dauer der Lockdowns wurden die Zutaten von den Eltern an den Schulen abgeholt und dann zuhause gekocht, wobei zur Kontrolle die teilnehmenden Kinder registriert und regelmäßig nach Wachstum und Lernfortschritt evaluiert wurden. Das Versorgungsangebot sei infolge der zunehmenden Armut, steigender Lebensmittelpreise sowie unterbrochener Ernährungsdienste und Versorgungsketten noch wichtiger geworden, hieß es damals.

Wie das österreichische Mary's Meals-Büro am Mittwoch mitteilte, ist in den meisten Ländern, in denen das Ernährungsprogramm läuft, der Schulunterricht nach einer oft längeren Pandemie-Pause wieder in Präsenzform gestartet; konkret in Benin, Ecuador, Kenia, Libanon, Madagaskar, Malawi, Niger, Rumänien, Sambia, Südsudan und Syrien. In den beteiligten Schulen in Indien, Thailand, Uganda und Zimbabwe sind die Schulen aufgrund der hohen Zahl von Corona-Infektionen derzeit geschlossen. In Myanmar funktionieren aufgrund der politischen Unruhen nur manche Schulen, in Haiti gibt es neben den Schulmahlzeiten auch Hilfen für Erdbeben-Opfer sowie in Äthiopien spezielle Programme für Binnenflüchtlinge.

Mit dem Erreichen der Zwei-Millionen-Marke - das einmillionste Kind wurde 2015 in das Programm aufgenommen - ist für Mary's Meal nur ein Etappenziel erreicht. Hunger sei weiterhin das größte Gesundheitsrisiko, von dem Tag für Tag 800 Millionen Menschen betroffen seien, und 60 Millionen Kinder würden weiterhin, hauptsächlich wegen Hunger, der Schule fernbleiben. Über die weiteren Pläne werden Vertreter der Initiative demnächst am 14. September beim Medjugorje-Friedensgebet im Wiener Stephansdom berichten. (Infos und Spenden: www.marysmeals.at)

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Foto (c) Mary's Meals


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