Jesus zur Primetime

5. August 2021 in Kommentar


Wunder gibt es immer wieder! Dienstags läuft in der ARD eine beliebte Serie zur Hauptsendezeit, zur Primetime: „Die Kanzlei“ - „Irgendwann ist man es leid, dass die Frommen immer die Dummen sind.“ - Ein Beitrag von Peter Hahne


Berlin (kath.net) Wunder gibt es immer wieder! Dienstags läuft in der ARD eine beliebte Serie zur Hauptsendezeit, zur Primetime: „Die Kanzlei“. Wer vorher die „Tagesschau“ mit all den verdrehten Schreckensmeldungen und Belehrungen überstanden hat und mal ideologiefrei abschalten will, ist hier an der richtigen Adresse. Diesen Dienstag hatte das beliebte Anwalts-Duo einen persönlichen Fall: die Freundin des Sohnes war offenbar in eine Sekte geraten. Deren Eltern fänden das gar nicht schlimm („Die sind Christen“ — igittigitt???), nur der Freund macht sich Sorgen. Es fiel zwar nicht das Wort „evangelikal“ oder „katholisch-charismatisch“, doch so war es gemeint.

Ach du Schreck, nichts wie ran an die Fernbedienung. Denn das gab es in dieser Serie schon mal. Und irgendwann ist man es leid, dass die Frommen immer die Dummen sind. In vielen Filmen übrigens Schwäbisch sprechend. Da reagieren sich Redakteure, Drehbuchautoren oder Regisseure ihren persönlichen Lebens-Frust zu Lasten der Gebührenzahler von der Seele. Alles ist Biografie! Doch diesmal total anders. Lokaltermin bei einem „Tag der Offenen Tür“ der „Sekte“. Ein Bauernhof voller junger, fröhlicher Christen. So habe ich es im lutherischen Erweckungszentrum Krelingen (Lüneburger Heide) als Jugendlicher erlebt. In einer Scheune wird gebetet und gesungen, in einer anderen Bibelarbeit betrieben.

Die Anwälte kommen mit einer jungen Frau ins Gespräch, warum sie denn immer von Jesus als dem Licht sprächen. Das hatte für sie einen Hauch von Sekte. Es sei doch so vieles Dunkles in der Welt, das man nicht verniedlichen dürfe. Also wohl so, wie man es ja von unzähligen Kanzeln oder im „Wort zum Sonntag“ gewohnt ist, all das Geschimpfe über Impf-Verweigerer, Gender-Muffel, Regenbogen-Kritiker oder Anhänger traditioneller Gottesdienstformen. Wieso also Jesus, das Licht? Er selber habe doch am Kreuz gerufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Wie aktuell übrigens angesichts dieses Flut-Pfarrers von der Ahr, der glaubt, nicht mehr beten zu können. Und schon sind sie im kurzen und allgemein-verständlichen Gespräch über Glaubensfragen. Und der Anwalt fährt nicht nur beruhigt, sondern dankbar in „Die Kanzlei“ zurück. Er berichtet seinem Sohn, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gäbe. Die beklagte Veränderung seiner Freundin sei etwas Positives. So wie diese Sendung für ein Massenpublikum. Wunder gibt es immer wieder!

kath.net-Buchtipp:

Seid ihr noch ganz bei Trost!
Schluss mit Sprachpolizei und Bürokraten-Terror
Von Peter Hahne
Hardcover, 128 Seiten
2020 Quadriga
ISBN 978-3-86995-096-9
Preis Österreich: 12.40

 


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