Erzbischof Viganò: Kirche und Staat sind auf dem Weg in die Neue Weltordnung

7. August 2021 in Weltkirche


Gegner der herrschenden progressiven Ideologie werden in Staat und Kirche an den Rand gedrängt. Die Einschränkungen für die Alte Messe sind für den ehemaligen Nuntius ein Schritt auf diesem Weg.


Rom (kath.net/LifeSiteNews/jg)

Der „tiefe Staat“ und die Kirche arbeiten an einer Neuen Weltordnung mit einer Welteinheitsreligion. Das Motu proprio „Traditionis custodes“ ist ein weiterer Schritt, mit welchem die Tradition zugunsten der neuen, progressiven Ideologie zurückgedrängt werden soll. Diese These vertritt Erzbischof Carlo Maria Viganò, der ehemalige Nuntius in den USA, in einem längeren Beitrag, der auf LifeSiteNews veröffentlicht ist.

Er wirft Papst Franziskus vor, die katholische Kirche in Richtung einer progressiven Weltreligion verändern zu wollen. Toleranz und Verständnis habe der Papst nur gegenüber Ehebrechern, Pro-Abtreibungs-Politikern und Umweltschützern, während es für rechtgläubige Katholiken, konservative Politiker und Intellektuelle nicht einmal möglich sei, einen Termin bei ihm zu bekommen. Der „tiefe Staat“ und die „tiefe Kirche“ seien auf parallelen Wegen unterwegs zu einer „Neuen Weltordnung“.

Diese Entwicklung habe bereits in den 1960er-Jahren begonnen, als unter Berufung auf den „Geist des Konzils“ eine Revolution in der katholischen Kirche begonnen habe. Die „Öffnung zur Welt“ und der „interreligiöse Dialog“ seien zum Anlass genommen worden, die Kirche und ihre Lehre von Grund auf zu verändern. Die Gegner dieses Kurses würden innerhalb der Kirche verfolgt und an den Rand gedrängt. Viganò sieht Parallelen zur politischen Entwicklung in der Covid-19-Pandemie. Auch hier würden die Herrscher ihre Vorstellungen auf diktatorische Weise durchsetzen ohne auf die Grundrechte oder rechtsstaatliche Prinzipien zu achten. Andere Ansichten würden als Bedrohung gesehen und auf alle möglichen Weisen diskreditiert.

In der Kirche habe der Bruch mit der Vergangenheit habe mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil begonnen. Mit dem Konzil seien freimaurerische Ideen in die Kirche gekommen, auf deren Grundlage die Kirche fundamental umgebaut werde. Franziskus habe der „Hermeneutik der Kontinuität“ eine Absage erteilt, indem er die Möglichkeit einer Koexistenz des Alten und des Neuen Ritus verneint habe. Viganò scheint dieser Ansicht grundsätzlich zuzustimmen. Die beiden Riten seien Ausdruck zweier unvereinbarer Auffassungen der Kirche und ihrer Lehre, schreibt er. Tatsächlich bestünden gewaltige Unterschiede zwischen der „Apostolischen Messe“ des Alten Ritus, der „Stimme der Kirche Christi“, und der „Eucharistiefeier“ der Liturgiereform, welche er als „Stimme der Konzilskirche“ bezeichnet und an deren Entwicklung Lutheraner, Modernisten und Freimaurer mitgewirkt hätten. Viganò will die Gültigkeit des Neuen Ritus nicht grundsätzlich in Abrede stellen, hält aber die Alte Messe für eine überlegene Ausdrucksform des Glaubens und der Lehre.

Der Erzbischof beendet seinen Beitrag mit einem Aufruf zum Vertrauen auf Gott, zur persönlichen Heiligkeit, zum Gebet, zum Empfang der Sakramente und zu einem tugendhaften Leben.

 

© Foto Erzbischof Viganò: Steve Jalsevac / LifeSiteNews

 


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