Schweizer Diözese St. Gallen verbietet weiterhin Mundkommunion

12. Juli 2021 in Schweiz


Das Verbot ist im deutschsprachigen Raum allein auf weiter Flur, das Bistum verweist auf sein „Ermessen“.


St. Gallen (kath.net/mk) Das Schweizer Bistum St. Gallen hält weiterhin am Verbot der Mundkommunion fest, und das wird sich voraussichtlich auch in den nächsten Wochen nicht ändern. Das ergab eine kath. net-Presseanfrage. Weder ist in den anderen deutschsprachigen Schweizer Diözesen die Mundkommunion verboten (das Bistum Basel etwa hält deren Möglichkeit am Ende des Kommuniongangs ausdrücklich fest), noch verbieten sie die österreichischen Diözesen. Schließlich sieht auch das Präventionskonzept der Schweizer Bischofskonferenz kein solches Verbot vor.

Die Antwort der Diözese St. Gallen verweist auf die angeblich nach wie vor „sehr fragile“ Pandemie-Lage; viele Messbesucher würden zu den Corona-Risikogruppen gehören. Dass die Risikogruppen bereits durchwegs geimpft sind oder die Möglichkeit dazu hatten, erwähnt das Bistum nicht.
Ein weiteres Argument sind Messen in Tourismusgebieten mit Gläubigen aus verschiedenen Ländern; dass für Länder mit gefährlicher Pandemie-Lage besondere Einreisebestimmungen bestehen, wird aber nicht berücksichtigt.

Das Bistum räumt ein, dass die meisten anderen Diözesen und Pfarren auf Empfehlungen setzen und kein Verbot erlassen haben. Dies sei aber „im Ermessen der Diözese“. Auf welche medizinischen oder sonstigen Gründe sich diese Ermessensentscheidung in St. Gallen stützt, und was dieses Bistum so sehr von den anderen unterscheidet, bleibt im Dunkeln.

Über verzweifelte Gläubige, die bei kath.net wegen des Verbots der Mundkommunion  angefragt haben, meint das Bistum, die Handkommunion sei nicht weniger ehrfurchtsvoll als die Mundkommunion, entscheidend sei die innere Haltung der Gläubigen zur Heiligen Eucharistie. Dass innere und äußere Haltung einander bedingen können, darauf geht das Bistum nicht ein.


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