Mexiko: Bildnis der umstrittenen Pachamama wurde in katholischer Pfarrei als Monstranz eingesetzt

5. Juli 2021 in Weltkirche


Mexikanischer Pfarrer postete Fotos einer Monstranz, bei der eine nackte schwangere Frau die hl. Eucharistie im Leib trägt – Die Fotos auf dem Facebookauftritt der Pfarrei wurden später wieder gelöscht


Zapopa (kath.net/pl) Fotos, die der mexikanische Pfarrer José Luis González Santoscoy auf Facebook gepostet hatte und die später gelöscht wurden, zeigen die Monstranz in Form der Pachamama, einer nackten schwangeren Frau, die die Eucharistie in ihrem Leib trägt (siehe Foto). Die Fotos wurden in der Pfarrei St. John Macías in Zapopan, unmittelbar westlich von Guadalajara, aufgenommen. Das berichtet der „National Catholic Reporter“. Hintergrund: „Pachamama“ ist in den Anden eine weibliche Gottheit, die die Mutter Natur verkörpern soll, ihr werden auch häufig Opfergaben dargebracht. Am 4.10.2019 hatten lateinamerikanische katholische Laien und Kleriker in Anwesenheit von Papst Franziskus und Kardinälen Zeremonien in den Vatikanischen Gärten durchgeführt, die von vielen Katholiken als knieende Verehrung von Pachamama interpretiert wurden. Seither wird in der katholischen Kirche über die umstrittenen Darstellungen diskutiert, in Rom wurden auch bereits welche in den Tiber geworfen.

Der spanischsprachige Nachrichtendienst AciPrensa hatte Pfarrer Gonzales nach Bekanntwerden des Fotomaterials Presseanfrage gestellt. Der Pfarrer sagte: „Ich habe dazu absolut keinen Kommentar“. Das Thema habe er „bereits mit meinem Bischof und meinen Kirchenbehörden besprochen“. Die Erzdiözese Guadalajara hat sich zu dem Vorfall nicht geäußert.

Pfarrer Juan Pedro Oriol, einer der Hirten der Pfarrei St. John Macías, wies darauf hin, dass er die Monstranz in Form der Pachamama nicht kenne oder deren Verwendung erlaube, berichtete der „National Catholic Register“ weiter. Er sei am Montag zuvor „für ein paar Tage Urlaub abgereist, und dies geschah ohne mein Wissen und ohne meine Erlaubnis“, erläuterte er und betonte eigens, dass der Vorgang für ihn „wirklich enorm abstoßend“ sei.

Oriol erläuterte weiter, dass „diese Monstranz offensichtlich nicht zur Pfarrei gehört", und dass in der Pfarrei für die tägliche eucharistische Anbetung „immer dieselbe Monstranz“ verwendet werde. „Während dieses Urlaubs versuche ich zwar tatsächlich, eine ähnliche Monstranz zu finden, die etwas neuer ist, aber wir haben noch nie eine andere Monstranz als die in unserer Sakristei verwendet“.

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