Petrusbruderschaft muss Dijon verlassen

21. Juni 2021 in Weltkirche


Die Entscheidung des Erzbischofs dürfte mit der Ablehnung der Konzelebration durch die FSSP und der Befürchtung einer „Parallelkirche“ zusammenhängen.


Dijon (kath.net/mk) Nach 23 Jahren wird die Petrusbruderschaft (FSSP) kommenden September die Erzdiözese Dijon in Ostfrankreich verlassen müssen. Diese Entscheidung traf der Erzbischof, Roland Minnerath, kurz vor seinem 75. Geburtstag und damit seinem verpflichtenden Rücktrittsangebot an den Papst. Die FSSP feiert die Messe ausschließlich in der außerordentlichen Form des römischen Ritus. Das Angebot dieser Form sollen künftig Diözesanpriester wahrnehmen.

Die Bruderschaft fühlt sich vom Erzbischof hinausgeworfen. Ihr Oberer in Dijon, Pater Roch Perrel, erklärte, dass der Erzbischof  auf Verständigungsversuche nicht reagiert habe und der wahre Hintergrund nicht die von der Diözese vorgeschobenen organisatorischen Gründe sein dürften: Neben schon länger schwelenden Unstimmigkeiten sei vor allem die Ablehnung der (rechtlich nicht verpflichtenden) Konzelebration durch die Priester der FSSP, etwa bei der Chrisam-Messe am Gründonnerstag, ein Hauptgrund des Rauswurfs.

Der Streit entflammte nur wenige Monate nach einem Dokument der französischen Bischofskonferenz als Antwort auf einen von der Glaubenskongregation versandten Fragebogen über die außerordentliche Form der Messe. Auch in diesem Text wird die Weigerung der Konzelebration kritisch gesehen, die französischen Bischöfe befürchten das Entstehen einer „Parallelkirche“ und regen die stärkere Teilnahme der Besucher der „alten Messe“ am diözesanen Leben an.

Pater Perrel wies darauf hin, dass die Entscheidung schwer anzufechten sei, weil es keinen Vertrag zwischen der Diözese und der Bruderschaft gebe: „Unsere Anwesenheit hier wurde nie offiziell gemacht, wir mussten immer unter prekären Bedingungen arbeiten.“ Leidtragende seien die mehr als 300 Gläubigen, die von bisher zwölf Messen pro Woche auf ab Herbst nur mehr eine Sonntagsmesse verwiesen würden, ganz zu schweigen von wegfallenden Krankenbesuchen, Katechismusunterricht, Sakramentsvorbereitung und Jugendgruppen.

 

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Foto: (c) Petrusbruderschaft Wigratzbad / Facebook


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