Kyrill: Von Kommunion geht keine Covid-Ansteckungsgefahr aus

16. April 2021 in Weltkirche


Moskauer Patriarch in Rede vor Synod der Russisch-orthodoxen Kirche über kirchliche Corona-Maßnahmen - Patriach im März gegen Corona geimpft


Moskau (kath.net/KAP) Für den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill steht fest, dass von der Kommunion kein Covid-Infektionsrisiko ausgehen kann. Das betonte er dieser Tage in seiner Rede vor dem Synod der Russisch-orthodoxen Kirche, wie die offizielle Website des Moskauer Patriarchats (www.patriarchia.ru) berichtete. Zur Untermauerung seiner Ausführungen verwies der Patriarch auf die Kommunionpraxis in der Kirche.

Für die Kommunion wird ein einziger gemeinsamer Kelch verwendet. Nach der Liturgie konsumieren für gewöhnlich die Diakone die übrig geblieben Kommunionstücke, wenn keine Diakone vorhanden sind, ist dies Aufgabe der Priester, und wenn auch solche nicht zugegen sind und Patriarch Kyrill allein den Gottesdienst feiert, dann hat er selbst diese Aufgabe inne. Nicht ein einziger Geistlicher sei deshalb krank geworden, so Patriarch Kyrill.

Das Oberhaupt der Russischen orthodoxen Kirche betonte in seinen Ausführungen zudem, dass die Kirche die notwendigen Hygienemaßnahmen strikt einhalte und wies die wachsenden Vorwürfe zurück, dass die Kirche an der Verbreitung des Virus massiv Schuld trage.

Zugleich teilte das Moskauer Patriarchat mit, dass bisher rund 170 Kleriker in Russland (und Belarus) an Covid-19 gestorben sind. Weitere mehr als 5.200 Geistliche bzw. Ordensleute seien erkrankt und wieder gesundet. Jüngst wurde zudem bekannt, dass Patriarch Kyrill bereits im März geimpft worden ist.

Der Synod der Russisch-Orthodoxen Kirche war dieser Tage erstmals wieder zu einer Präsenzsitzung zusammengekommen. Unter dem Vorsitz von Patriarch Kyrill tagten die Bischöfe am Patriarchatssitz im Danilov-Kloster in Moskau. Corona-bedingt waren die vergangenen Sitzungen nur online abgehalten worden.

Kirche richtet Bioethik-Komission ein

Bei der aktuellen Sitzung wurde u. a. die Einrichtung einer Bioethik-Komission beschlossen, die sich mit dem Thema In-vitro-Fertilisation auseinandersetzen soll. Das letzte kirchliche Dokument zu diesem Thema stammt aus dem Jahr 2000. Damals wurde die In-vitro-Fertilisation von der Russischen Kirche vor allem wegen der überzähligen Embryonen als inakzeptabel bzw. "moralisch unzulässig" abgelehnt. Nun wurde im Vorfeld der Bischofsversammlung bereits ein neues Dokument zu dieser Frage erarbeitet. Der Entwurf war allen Diözesen vorab zugegangen und wurde nun auch vom Synod diskutiert.

In dem Entwurf wird darauf hingewiesen, dass es nun aufgrund des medizinischen bzw. technologischen Fortschritts möglich sei,  gezielt nur mehr ein oder zwei Embryonen zu gewinnen und diese einzusetzen. Somit falle das Problem der überzähligen Embryonen weg. In solchen Fällen könnte man die In-vitro-Fertilisation für Ehepaare billigen.

Der Vorschlag wurde eingehend vom Synod beraten, wobei die Bischöfe noch weiteren Diskussions- und Klärungsbedarf feststellten. Deshalb wurde die Kommission eingerichtet. Den Vorsitz hat Bischof Siluan (Nikitin) von Peterhof inne. Er ist auch Rektor der orthodoxen St. Petersburger Theologischen Akademie.

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