Spaltung in der katholischen Kirche in Folge des Synodalen Wegs

10. April 2021 in Deutschland


Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke befürchtet eine Spaltung in der katholischen Kirche in Folge des Synodalen Wegs


Eichstätt/Plankstetten. (kath.net/pde) Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke befürchtet eine Spaltung in der katholischen Kirche in Folge des Synodalen Wegs. Bei einer Podiumsdiskussion im Kloster Plankstetten kritisierte er „Webfehler“, die zu Beginn dieses Gesprächsprozesses gemacht worden seien. Ihm fehle ein spiritueller Aufbruch. „Mit einer bloßen Strukturreform werden wir die Dinge nicht verändern“, sagte Hanke bei der Diskussionsrunde, die vom Diözesanrat im Bistum Eichstätt veranstaltet wurde. Unter dem Leitwort „Synodaler Weg – letzte Chance?“ diskutierten mit dem Bischof Christian Gärtner, Vorsitzender des Diözesanrats, Edwin Grötzner, Sprecher des Priesterrats der Diözese, Svenja Stumpf, Studentin an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, sowie Eva Gottstein, stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) in Bayern. Moderiert wurde die Veranstaltung, die per Live-Stream übertragen wurde, von Michael Heberling, leitender Redakteur der Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt.

Mit dem Synodalen Weg reagiert die Kirche in Deutschland auf die Missbrauchs-Vorfälle in der katholischen Kirche. Für Bischof Hanke führt kein Weg an einer lückenlosen Aufklärung vorbei. „Hier hat die Kirche schwer versagt“, sagte er bei der Diskussion. Für das Bistum Eichstätt kündigte er eine systematische Aufarbeitung an. „Wir müssen aus den schrecklichen Geschehnissen lernen.“ Auch zu anderen Themen, die derzeit intensiv in der katholischen Kirche in Deutschland diskutiert werden, nahm der Bischof Stellung. So sehe er derzeit keinen Weg hin zur Priesterweihe von Frauen. Vielmehr wünsche er sich eine gezielte Förderung von Frauen in Leitungspositionen. Weiterhin bekräftigte er das Nein zur einer Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren, dennoch hätten Homosexuelle ihren Platz in den Gemeinden. „Sie sind getauft, sind unsere Schwestern und Brüder, sie gehören zu uns.“ Eine Änderung des Zölibats schloss der Bischof nicht generell aus: „Das Zölibat ist ein Kirchengesetz und keine göttliche Einflüsterung.“ Dennoch verwies er auf die Kostbarkeit, die mit dem Zölibat verbunden sei. „Damit verkündige ich nicht nur mit meinen Worten, sondern mit meinem Leben: Es gibt etwas, das über den Tod hinaus Zukunft hat.“

Die Teilnehmenden an der Diskussion verknüpften mit dem Synodalen Weg die Hoffnung, dass sich in der katholischen Kirche etwas ändern wird. Für Svenja Stumpf sollte ein Ziel dieses Gesprächsprozesses das Diakonat der Frau sein. Auch Eva Gottstein befürwortete, dass es zu diesem „Zwischenergebnis“ komme. Wichtig sei ihr auch in Zukunft eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Edwin Grötzner verlangte von der Kirche, dass sie ehrlicher sein müsste. „Sie sollte auch zugeben, dass man sich mal geirrt hat.“ Christian Gärtner wünschte sich, dass es mit dem Synodalen Weg gelinge, in der Öffentlichkeit an Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Und: „dass der Weg am Ende nicht zu Ende ist. Die Themen sind ja nicht abschließend behandelt.“ Bischof Gregor Maria Hanke erinnerte zum Schluss der Talkrunde an den Brief von Papst Franziskus, den dieser den Glaubensbrüdern und -schwestern in Deutschland geschrieben hatte. Hier werde der geistliche Rahmen abgesteckt, den er als Bischof bisher vermisse. Es sei gut, dass wir diskutieren, meinte Hanke. Zugleich sagte er: „Ich hoffe und erwarte, dass wir beim Synodalen Weg nicht auseinander brechen – weder in Deutschland noch in der Weltkirche“.

 

Foto: (c) Bistum Eichstätt

 

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