Keine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare: Lob aus Moskau

30. März 2021 in Familie


Außenamtsleiter Metropolit Hilarion (Alfejew) sieht nach Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation Übereinstimmung der Positionen von Katholischer und Orthodoxer Kirche - Serbische Kirche gegen Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare


Moskau/Belgrad (kath.net/KAP) Metropolit Hilarion (Alfejew), Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, hat für die jüngste Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation rund um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare lobende Worte gefunden. Die Kongregation hatte erklärt, dass die katholische Kirche keine Vollmacht besitze, Verbindungen von Menschen gleichen Geschlechts zu segnen. In seiner wöchentlichen TV-Sendung "Kirche und Welt" wies der Metropolit zuletzt darauf hin, dass in diesem Punkt die offizielle Lehre der Römisch-katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche übereinstimmen würden. Zwischen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und der christlichen Ehe bestehe ein Wesensunterschied.

Deshalb könne es auch keine kirchliche Trauung oder auch nur einen Segen dafür geben, so der Metropolit. Er sprach im Blick auf gleichgeschlechtliche Paare auch von einer "sündhaften Lebensweise". Das schließe zugleich aber nicht die Möglichkeit aus, dass homosexuelle Menschen einzeln einen Segen empfangen. In diesem Fall habe ein Priester kein Recht, dieser Bitte nicht zu entsprechen, denn: "Wir segnen nicht ihre sündhafte Lebensweise, wir segnen den Menschen." - Die Website des Außenamts des Moskauer Patriarchats (mospat.ru) berichtete ausführlich über die Ausführungen des Metropoliten. Serbische Kirche gegen Regierungspläne Unterdessen hat sich auch der Heilige Synod der Serbisch-orthodoxen Kirche mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften beschäftigt. Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Synod ein entsprechendes Gesetzesvorhaben der serbischen Regierung, wonach künftig gleichgeschlechtliche Paare eine Zivilehe schließen können, vehement zurückgewiesen.

Es sei "inakzeptabel", hieß es in der Erklärung des Synods, die am 25. März auf der Website des Belgrader Patriarchats (spc.rs) veröffentlicht wurde, gesetzlich das Zusammenleben von Homosexuellen der Ehe und Familie anzugleichen. Der vorbereitete Gesetzesentwurf widerspreche weitestgehend dem Evangelium Christi bzw. den spirituellen und moralischen Grundwerten, auf denen sowohl das serbische Volk wie die gesamte europäische Zivilisation gründen würden. Die höchste serbische Bischofsversammlung befasste sich mit der Materie, nachdem die Ministerin für Minderheitenrechte, Gordana Comic, schon im Jänner erklärt hatte, dass sie ein Gesetz über die gleichgeschlechtliche Ehe bis zum Sommer im Parlament einbringen wolle. Premierministerin Ana Brnabic, die selbst mit einer Frau zusammenlebt, hat das inzwischen bestätigt Definiert wird die Homo Ehe in dem neuen Vorschlag so: "Eine gleichgeschlechtliche Gemeinschaft ist eine Familiengemeinschaft zweier volljähriger Menschen gleichen Geschlechts, welche bei den zuständigen Behörden eingetragen wird".

Vollzogen wird die Ehe "durch die Einwilligung zweier Menschen gleichen Geschlechts, denen der Standesbeamte die Zustimmung zum ehelichen Verbund gibt, mit dem Ziel der Schaffung eines Familienlebens." Ziel ist es laut serbischer Regierung, die Rechte von Partnern in gleichgeschlechtlichen Ehen jenen von heterosexuellen Ehen gleichzustellen. Durch das neue Gesetz könnten diese genauso erben und vererben. Auch bekämen homosexuelle Ehepartner alle Besuchsrechte in Krankenhäusern. Die Synode erklärte dazu, dass sie durchaus gewisse rechtliche Besserstellungen homosexueller Menschen befürworte. Das dürfe jedoch das gültige Ehe- und Familienrecht nicht beeinträchtigen. Man sei hoffnungsvoll, hieß es in der Erklärung abschließend, dass die serbische Regierung die Einwände der Kirche respektieren werde. Wie das Magazin "kosmo" berichtet, ist die serbische Regierungsinitiative umfassender. Neben dem Gesetz über die gleichgeschlechtliche Ehe sollen auch noch ein Gesetz über ein Diskriminierungsverbot und ein Gesetz über die Gleichberechtigung der Geschlechter verabschiedet werden.

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