Beten in Gemeinschaft mit Maria

24. März 2021 in Aktuelles


Franziskus: sie ist unsere Mutter, immer nahe und verlässt uns nie. Neben Christus gibt es keine anderen 'Miterlöser'. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Dann kehrten sie von dem Berg, der Ölberg genannt wird und nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern“ (Apg 1,12-14).

Papst Franziskus setzte seine Überlegungen zum Gebet fort. In der 27. Katechese ging er auf das Thema ein: „Beten in Gemeinschaft mit Maria“.

Die heutige Katechese sei also dem Gebet in Gemeinschaft mit Maria gewidmet und falle auf den Vorabend des Hochfestes der Verkündigung. Wir wüssten, dass der Königsweg des christlichen Gebets die Menschheit Jesu sei. In der Tat wäre das für das christliche Gebet typische Vertrauen sinnlos, wenn das Wort nicht Fleisch geworden wäre und uns im Geist seine kindliche Beziehung zum Vater geschenkt hätte.

„Jesus, der einzige Mittler, ist der Weg unseres Gebetes“ (KKK 2674). All unser Beten zu Gott vollziehe sich durch ihn, mit ihm und in ihm. Er trete beim Vater für uns ein, und seine Fürsprache erstrecke sich im Heiligen Geist auf alle Zeiten und Orte. Neben Christus gebe es keine anderen "Miterlöser". Maria stehe dem Menschen nicht als "Miterlöserin" nahe, unterstrich der Papst.

Von der einzigartigen Mittlerschaft Christi her bekämen die anderen Bezüge, die der Christ für sein Gebet und seine Andacht finde, Bedeutung und Wert, vor allem der zur Jungfrau Maria.

Als Mutter Jesu und unsere Mutter nehme Maria als Mutter Jesu auf diesem Weg des Gebets einen besonderen Platz ein. Wie es die Ikone der „Hodegetria“ zum Ausdruck bringe, sei sie für uns „Wegweiserin“ und „Wegzeichen“ Christi (vgl. ebd.). Der Herr habe ihre Mutterschaft auf die ganze Kirche ausgedehnt, als er ihr den Jünger vom Kreuz herab anvertraut habe. So verweise Maria immer auf Christus und sei die "erste Jüngerin"

Das sei also die Rolle, die Maria während ihres irdischen Lebens inne gehabt habe und die sie für immer beibehalte: die demütige Magd des Herrn zu sein. An einem bestimmten Punkt in den Evangelien scheine sie fast zu verschwinden. Doch sie kehre in entscheidenden Momenten zurück, wie eben in Kana, als der Sohn dank ihres aufmerksamen Eingreifens das erste „Zeichen“ gesetzte haben (vgl. Joh 2,1-12), und dann auf Golgata, zu Füßen des Kreuzes.

Im „Gegrüßet seist du, Maria“ brächten wir mit Worten aus dem Evangelium Maria unser Lob und schließen unsere Bitte an die Mutter Gottes an: „Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes“.

Der Titel „Theotokos“, „Mutter Gottes“, festegelegt durch das Konzil von Ephesus, würde bald dem „Gegrüßet seist du, Maria“ hinzugefügt werden. Und, ähnlich wie im Vaterunser, fügten wir nach dem Lobpreis die Bitte hinzu: „wir bitten die Mutter, für uns Sünder zu beten, damit sie mit ihrer Zärtlichkeit Fürsprache hält, jetzt und in der Stunde unseres Tode“. Jetzt, in den konkreten Situationen des Lebens, und im letzten Moment, damit sie uns auf dem Weg zum ewigen Leben begleite.

Maria sei immer ihren Kindern nahe, die diese Welt verließen. Wenn sich jemand allein und verlassen fühle, sei sie in der Nähe eben als die Mutter, so wie sie ihrem Sohn nahe gewesen wei, als ihn alle verlassen hätten.

In den konkreten Situationen des Lebens und am Ende unseres Weges sei Maria uns so in ihrer mütterlichen Liebe nahe. Das Gebet zu ihr sei nicht vergebens. Durch ihr „Ja“ zu Gottes Heilsplan antworte sie auch auf unser Flehen und kümmere sich um uns.

Wie und mehr als jede gute Mutter verteidige uns Maria in Gefahren, sie sorge sich um uns, auch wenn wir in unseren eigenen Dingen gefangen seien und die Orientierung verlören und nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unser Heil gefährdeten: „Maria ist da, sie betet für uns, sie betet für diejenigen, die nicht beten. Denn sie ist unsere Mutter“.

Die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich grüße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache. Es ist schön, in Gemeinschaft mit der Jungfrau Maria zu beten, um mit ihr die Größe des Herrn zu preisen und um ihr unsere Bitten anzuvertrauen. Wir dürfen sicher sein, dass die Mutter Christi uns immer nahe ist, auch in den ganz schwierigen Augenblicken unseres Lebens. Maria beschütze euch und eure Lieben.


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