"Was ist Toleranz?"

20. März 2021 in Kommentar


Gastkommentar von Claudio Tessari, Laie und Familienvater aus dem Bistum Chur


Chur (kath.net) Die Ablehnung der Glaubenskongregation zur Segnung Gleichgeschlechtlicher Paare, hat wiedermal hohe Wellen geschlagen. Wie intolerant ist doch die katholische Kirche. Das ist doch nicht mehr zeitgemäss.

Doch was heisst überhaupt TOLERANZ? Das Wort kommt aus dem Lateinischen von tolerare und bedeutet erdulden, ertragen. Und hier ist in der heutige Zeit das Hauptproblem leider auch unter vielen Christen. Sie können diesen Begriff nicht mehr richtig verstehen. Man hat in der 2000 jährigen Geschichte der Christen immer andere Religionen, andere Ideologien toleriert. Eben man hat sie geduldet und ertragen, man hat sie aber NIE gutgeheissen.

Der Heilige Augustinus hat hier schon die klare Unterscheidung gemacht. Liebe den Sünder, aber hasse die Sünde. Wenn wir Menschen mit homosexuellen Neigungen tolerieren, dann heisst das aber noch lange nicht, dass wir die Sünde, die gelebte Homosexualität gutheissen können, denn das kann kein Christ welcher sich auf die Bibel beruft, denn sie ist ein Gräuel für GOTT. (3Mo 18,22 ). Die Kirche ist keine Institution, welche nach Lust und Laune die Lehre ändern kann.

Heute heisst es, vor allem aus dem deutschen Sprachraum, die Lehre müsse sich weiter entwickeln. Aber was heisst das genau? In der Zeit der Kirche hat sich die Lehre entwickelt, aber immer zu einem tieferen Verständnis, nie jedoch zu einer anderen Lehre. Wie kann der allwissende GOTT, eine Lehre zeitlich begrenzen? Das ganze Alte Testament war die Vorbereitung, für das Kommen des Herrn, der ja selber sagt, er habe das Gesetz erfüllt. Und hier liegt heute das falsche Verständnis. Man möchte die Lehre der Zeit anpassen, und argumentiert immer mit dem Begriff: tolerant.

Der Papst, die Bischöfe, die Priester, sind Diener Gottes, ein Diener kann nicht einfach die Anweisungen des GOTTES abändern oder anpassen. Wenn was früher falsch war heute richtig ist, und was früher heilig war, heute falsch ist, dann ist die Offenbarung Gottes nicht vollkommen. Wir müssen wieder den Begriff Toleranz im richtigen Kontext erkenne und sehen.

In der Kirche heisst es immer, es braucht Toleranz für die Liberalen wie die Konservativen. Aber oft wird darunter etwas ganz anderes verstanden als es ist. Der Liberalismus und Sozialismus wurden von der Kirche als Irrlehre verurteilt, wenn man zu den Liberalen tolerant ist, dann heisst das aber noch lange nicht, dass man ihre Ansichten teilt. Genau so ist das bei der Homosexuellen. Jede homosexuelle Person, kann einen Segen für sich als Mensch erhalten, aber es wäre eine Perversion, wenn man eine Sünde, gutheissen würden, und sie segnen würde. Ideologien wie Gender, müssen zwar erduldet werden, da es ja eine Meinungsfreiheit gibt, aber niemals können solche kranken Ideologien von Christen, noch von der Kirche gutgeheissen werden, wie auch nie andere Religionen gutgeheissen werden können, ausser die christliche, die katholische Religion, welche von Gott geoffenbart wurde.

Jesus lehrt uns für die Feinde zu beten. Für was sollen wir beten? Dass sie uns verfolgen? Dass sie uns ihre Irrlehren aufzwingen, ihre gottlosen Ideologien oder das sie sich bekehren? Beten wir heute am Tag des Hl. Josef zusammen mit der Muttergottes, der Besiegerin aller Häresien, für die Bekehrung aller Sünder und Irrenden. Den gemäss dem Hl. Thomas von Aquin, ist das die grösste Tat der Nächstenlieben. Amen

 


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