Erste Messe nach 54 Jahren am Jordanufer

12. Jänner 2021 in Weltkirche


Die heilige Stätte, wo Jesus von Johannes getauft wurde, war jahrzehntelang durch Landminen unzugänglich gewesen.


Linz (kath.net/mk) Zum ersten Mal nach 54 Jahren konnte am vergangenen Sonntag eine ausgewählte Gruppe von katholischen Priestern, Gästen, Soldaten und Journalisten in einer Kapelle am Ufer des Jordan das Fest der Taufe Jesu durch Johannes in diesem Fluss feiern. Das berichtete die „Times of Israel“. Zuvor war die Gegend wegen tausender Landminen aus dem 6-Tage-Krieg und dem Yom-Kippur-Krieg jahrzehntelang unzugänglich gewesen; diese Minen wurden im Rahmen einer mehrjährigen internationalen Mission nun so weit entfernt, dass bestimmte markierte Wege wieder gefahrlos betreten werden können.

Die Kapelle der Franziskaner, die dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht ist, befindet sich am Westufer des Jordan, etwa 10 km östlich von Jericho. Sie wurde in den 1930er-Jahren aus weißem Jerusalem-Kalkstein erbaut und hat zwei Geschoße. Die Franziskanermönche, die schon  Papst Clemens VI. Im Jahr 1342 als „Hüter der heiligen Stätten im Heiligen Land“ bezeichnet hatte, organisierten schon im 17. Jahrhundert eine Wallfahrt an den Ort der Taufe Jesu. Im 19. Jahrhundert nahm der Tourismus ins Heilige Land zu und die Stätte wurde ein beliebter Wallfahrtsort, wo schließlich von allen größeren christlichen Konfessionen insgesamt acht Klöster und weitere Kirchen und Kapellen erbaut wurden.

Angeführt von Pater Francesco Patton, dem franziskanischen Kustos des Heiligen Landes, und begleitet vom vatikanischen Botschafter für Israel zogen die Teilnehmer in einer Prozession, umrahmt von Lobgesängen wie dem „Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat“, zur Kapelle, wo die Heilige Messe gefeiert wurde. Patton dankte dem israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin, der sich bei den israelischen Behörden für die Minensäuberung eingesetzt habe.


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