Unser Land braucht Gebet und Mission statt Diakonat der Frau

11. Jänner 2021 in Interview


Herr Bischof Bode, auch bis zum Ende Ihrer Amtszeit im Jahr 2026 wird es keine weiblichen Diakone in der Kirche geben - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Bis zum Ende seiner Amtszeit, so ließ Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück, wissen, erhoffe er sich weibliche Diakone in der Kirche. Im Jahr 2026 wird es so weit sein, dass einerseits der Bischof sein Amt aufgeben kann und er andererseits wird eingestehen müssen, dass sich sein Wunsch – zumindest in der katholischen Kirche – nicht erfüllt hat. Das ist nicht einmal eine Prophetie oder ein wie auch immer geartetes Sonderwissen.

Papst Johannes Paul II. hatte einmal und für alle Zeiten klargestellt, dass die Kirche keine Vollmacht zur Spendung einer sakramentalen Weihe an Frauen hat. Die Einheit des dreistufigen sakramentales Amtes vorausgesetzt, lässt sich leicht sagen, dass es in der Kirche keine Diakoninnen, keine Priesterinnen und keine Bischöfinnen geben wird. Was auch immer dieses populistische Gerede um einen weiblichen Diakonat bewirken soll, so ist es in jeder denkbaren Variante eine Mogelpackung.

Meint der Bischof von Osnabrück eine nichtsakramentale diakonale Beauftragung von weiblichen Angestellten seines Bistums, so ist völlig unverständlich, warum er die als Bischof eines Bistums Kraft seiner Jurisdiktion nicht einfach einführt. Fakt ist, es stehen nicht gerade Schlangen von katholischen Frauen in den Fluren des Bischofshauses und wollen einen Dienst in der Kirche. Das kann es also nicht sein. Will er eine sakramentale Weihe für Frauen, dann stellt sich die Frage, warum er nicht direkt eine Frau als seine Nachfolgerin für 2026 fordert. Denn wer Diakon werden kann, kann im Prinzip auch Bischof werden, insofern er nicht verheiratet ist. Warum also nur Diakonin, warum nicht gleich das volle Programm?

Die Forderung nach – oder hier die formulierte Hoffnung auf – weibliche Diakone ist erkennbar rein politisch-populistischer Natur und erfolgt in dem Wissen der Unmöglichkeit, verbunden mit der Annahme, die letzten fünf Jahre als Bischof noch mit dem Wecken unerfüllbarer Hoffnungen verbringen zu können. Am Ende der Dienstzeit wird Rom Schuld daran haben, dass es nicht gibt, was man doch so gerne „gemacht“ hätte. Man wird den Bischof enttäuschen müssen. Die bischöflichen Protagonisten des synodalen Weges werden irgendwann liefern müssen.

Es kann nicht auf alle Zeit bei vagen Ankündigungen und verschwurbelten Postulaten bleiben. Die Reformagenda der Laienfunktionäre ist lang und knackig. Die wollen in absehbarer Zeit was sehen. Der Diakonat der Frau ist eine Sache. Die Dekonstruktion der Ehe eine weitere, die Abschaffung der Moral und die Dekonstruktion des sakramentalen Amtes gehören auch auf die Agenda. Es gilt nicht nur für den Bischof von Osnabrück, es gilt für jeden Bischof, der in dem riskanten System des synodalen Weges mitwirkt: Am Ende wird abgerechnet und dann muss von dem was vollmundig angekündigt wird auch etwas kommen.

Der Druck der Forderungen wird bis dahin so angewachsen sein, dass nicht davon auszugehen ist, dass man als deutscher Bischof Rom überhaupt noch in die Haftung wird nehmen können. Den reformwilligen Funktionären ist die Einheit am Ende einerlei. Denen geht es um Ergebnisse. Darum wäre jeder Bischof gut beraten, von Anfang an sehr klar und deutlich zu formulieren, welche Bereiche kirchlichen Lebens einfach unverhandelbar sind. Die sakramentale Struktur kirchlichen Lebens steht nicht zur Disposition. Das betrifft die Ehe ebenso wie das Amt. Es ist bedauerlich, mit ansehen zu müssen, wie auf dem Wege solcher Ankündigungen irreale Hoffnungen geweckt und erwartbar zerstört werden.

Zugleich werden Energien verschwendet, die dringend für die Mission benötigt würden. Wenn ein Bischof im selben Interview, in dem er sich weibliche Diakone erhofft, davon spricht, dass die durch den Liturgielockdown aus der Kirche vertriebenen nicht zurückkommen werden, dann scheint ein dramatischer Fatalismus durch, der ganz sicher nicht katholisch ist. Steckte man das Geld und die Zeit, die für den ärgerlichen und fruchtlosen synodalen Weg draufgehen, in Gebets- und Missionsprojekte für unser Land, dann wäre weitaus mehr gewonnen. Dann nämlich könnte im Land der Glaube, die Hoffnung und am Ende sogar eine echte Reform innerhalb der Kirche wachsen.


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