Gott gibt mir eine Verheißung und ich glaube ihm einfach. Punkt.

9. Dezember 2020 in Jugend


Es kommt in der Bibel immer wieder vor, dass Gott einen Plan hat, der total unlogisch klingt und trotzdem finden Menschen den Mut, Ja zu sagen. Das ist echtes Vertrauen - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Lucia Kirchgasser


Salzburg (kath.net)

„Denn so spricht der Herr: Ihr werdet weder Wind noch Regen sehen. Doch dieses Tal wird sich mit Wasser füllen und ihr werdet trinken.“ (2 Könige 3,17)

Diese Bibelstelle habe ich heute morgen gelesen. Es geht darum, dass drei Könige sich aufmachen, um gegen Moab zu kämpfen. Sie ziehen durch die Wüste und kommen mit ihrem Heer vor Durst fast um. Dann gibt Gott ihnen durch einen Propheten diese Botschaft. Er sagt ihnen, sie sollen Gruben ausheben und sie werden sich mit Wasser füllen. Und damit nicht genug, er wird Moab in ihre Hand geben. Sie werden also nicht nur nicht umkommen, sondern sogar siegreich sein.

Das hat mich fasziniert. Gott findet Wege. Gott öffnet Schleusen. Auch da, wo keine Schleusen zu sehen sind.

In den vergangenen Wochen hatte ich das Gefühl, in einer Wüste zu sein. Staub trockener Alltag, immer weniger Schwung, immer weniger Sinn, flirrende Eintönigkeit.

Was ich genau weiß, ist, dass ich einen riesigen Durst nach MEHR habe. Was ich nicht weiß, ist, worin dieses MEHR genau besteht.

Das Schlimme an Wüsten ist, dass sie so groß sind und man in jede Richtung losmarschieren kann. Kein Hinweis auf eine Oase. Kein Hinweis auf den Weg ins fruchtbare Land. Nur Durst nach Leben und viel zu viele Möglichkeiten komplett in die Irre zu gehen.

In der Geschichte von den Königen sagt Gott ihnen: „Macht in diesem Tal Grube neben Grube.“ (2 Könige 3,16)  Es muss die Männer viel gekostet haben, diesen Glaubensschritt zu tun. Mitten in der Wüste seine letzte Kraft dafür aufzuwenden, eine Grube zu graben, ist nicht gerade naheliegend. Und es muss auch furchtbar ausgesehen haben. Ein ganzes Heer, das Grube um Grube aushebt - als würden sie ihre eigenen Gräber schaufeln. Verrückt oder mutig?

Es kommt in der Bibel immer wieder vor, dass Gott einen Plan hat, der total unlogisch klingt und trotzdem finden Menschen den Mut, Ja zu sagen. Das ist echtes Vertrauen.

Für mich heißt das: Gott gibt mir eine Verheißung und ich glaube ihm einfach. Punkt.

Er sagt: „Grab eine Grube, den Rest mache ich.“ Alles klar.

Aber was bedeutet das jetzt konkret. Was für eine Grube soll ich denn graben?

Vielleicht geht es darum, in meinem Leben Raum für ein Wunder zu schaffen.

Vernunft und Pessimismus beiseite schieben. Alten Dreck und frühere Erfahrungen ausräumen. Nicht Mist anhäufen, sondern mit viel Schwung hinter sich werfen.

Nicht glauben, was die Welt glaubt. Nicht tun, was alle tun.

Ohne langes Nachdenken, Gottes Impulsen folgen.

Und genau das mache ich jetzt. Ich grabe tief. Lass alles hochkommen. Schaffe Platz für Leben. Schaffe Platz für Gott. Schaffe Platz für MEHR.

Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Wassern. (Jes 35, 6+7)


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