Churer Domkapitel lehnte Dreierliste von Papst Franziskus ab

23. November 2020 in Schweiz


Bischöfe von Basel, St. Gallen und der Abt von Einsiedeln hatten im Vorfeld versucht, Einfluss auf die Bischofswahl in Chur zu nehmen - Im Hintergrund geht es auch um das umstrittene Kirchensteuersystem in der Schweiz


Chur (kath.net/rn)
Die 22 Mitglieder des Churer Domkapitel haben am Montag die Dreierliste des Papstes per Mehrheitsbeschluss abgelehnt. Laut kath.net vorliegenden Informationen waren auf der Liste Mönche, die im Bistum nie in der dortigen Pastoral als Vikar oder Pfarrer tätig waren. Einen derart einmaligen Vorfall gab es bis jetzt noch nie. Wie kath.net aus gut unterrichteten Kreisen auch erfahren konnte, hatte die Dreierliste das Domkapitel gespalten, die Mehrheit wollte nicht darauf eingehen und sah dies als einen Versuch einer "feindliche Übernahme" des Bistums Chur durch die Bischöfe von Basel, St. Gallen und des Abtes von Einsiedeln.  Diese hatten im Vorfeld der Bischofsernennung gemeinsam mit Vertretern des staatskirchenrechtlichen Systems (Kirchensteuer-Staatskirche) versucht, Einfluss auf die Wahl zu nehmen.

Die Kandidaten der Dreierliste hatten anscheinend nur einen Zweck: Man möchte weiterhin mit Zeitgeistpolitik das umstrittene Kirchensteuer der Schweiz retten. Unbequeme Stimmen wie die des Bistums Chur, die vom gesellschaftlichen Mainstream abweichen, sollen jetzt endgültig zum Schweigen gebracht werden. 


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