Britische Religionsführer gegen Verbot öffentlicher Gottesdienste

7. November 2020 in Weltkirche


Öffentliche Gottesdienste verbessern den sozialen Zusammenhalt und die seelische Gesundheit der Teilnehmer. Mit Hilfe von Gesundheitsexperten seien Konzepte für sichere Feiern entwickelt worden.


London (kath.net/jg)

Vincent Kardinal Nichols, der katholische Erzbischof von Westminster, hat gemeinsam mit Religionsführern anderer Konfessionen an Premierminister Boris Johnson appelliert, öffentliche Gottesdienste während des zweiten „Lockdown“ zuzulassen, berichtet das katholische Wochenmagazin The Tablet.

 

In einem Brief vom 3. November an den Premierminister erinnern die Vertreter der Religionen daran, dass öffentliche Gottesdienste eine unschätzbare Rolle bei der Unterstützung der Schwächsten der Gesellschaft sei. Die Teilnahme an Gottesdiensten würde sowohl den sozialen Zusammenhalt als auch die seelische Gesundheit verbessern.

 

Neben Erzbischof Nichols haben die anglikanischen Erzbischöfe von Canterbury und York, der Oberrabbiner, muslimische und hinduistische Würdenträger sowie Vertreter weiterer christlicher Bekenntnisse unterschrieben.

 

Öffentliche Gottesdienste würden in einer Weise abgehalten, die Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 verhindern. Die Religionsgemeinschaften hätten gemeinsam mit Gesundheitsexperten in den letzten Monaten Konzepte ausgearbeitet, die eine sichere Feier von Gottesdiensten ermöglichen würden, betonen die Unterzeichner.

 

Er bedaure, dass die Religionsgemeinschaften dies durchmachen müssten, antwortete Boris Johnson auf eine parlamentarische Anfrage zu diesem Thema. Aber wenn die richtigen Maßnahmen gesetzt würden, könne das Land Weihnachten in den Kirchen feiern. Das sei die Hoffnung, die er anzubieten habe, sagte der Premierminister.

 

Seit Donnerstag den 5. November ist in Großbritannien ein zweiter „Lockdown“ in Kraft. Gasthäuser, Fitnessstudios und alle „nicht-wesentlichen“ Läden müssen schließen. Die Bestimmungen sollen bis 2. Dezember gelten.

 


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