Neapels Kardinal in Sorge: Die Stadt ist "auf den Knien"

1. November 2020 in Chronik


Erzbischof Sepe: Viele Arbeitslose begeben sich aus Not "in die Hände von Gangstern und kriminellen Organisationen".


Vatikanstadt/Neapel (kath.net/ KAP)

Neapels Erzbischof Crescenzio Kardinal Sepe hat eine "totale Lähmung" in seiner Heimatmetropole beklagt. "Wir können sagen, dass Neapel eine Stadt auf den Knien ist", sagte er dem Portal "Vatican News" (Samstag). Die jüngsten restriktiven Maßnahmen angesichts der Corona-Pandemie drohten alle ermutigenden Entwicklungen zunichtezumachen.

Der Kardinal sprach von einer "Verzweiflung" in verschiedenen Wirtschaftssektoren, die ihre Aktivitäten erneut hätten einstellen müssen: "Kredite müssen aufgenommen werden, die Zahl der Arbeitslosen wächst, es gibt einen Zusammenbruch des Tourismus und des Konsums."

Die Kirche versuche, den unter der Krise leidenden Familien beizustehen - etwa durch Lebensmittelpakete. Aber die "unsichtbaren Armen" fielen durchs Raster. Das Resultat sei "ein Drama für die neapolitanische Gesellschaft". Denn viele Arbeitslose begeben sich nach den Worten des Erzbischofs "in die Hände von Gangstern und kriminellen Organisationen". Diese versuchten, die Betroffenen "einzufangen", um sie in ihre Dienste zu stellen.

 

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