Domenico Giani: Präsident der ‚Eni-Stiftung’

6. Oktober 2020 in Aktuelles


Seit dem 1. Oktober nimmt der ehemalige Schutzengel dreier Päpste eine verantwortungsreiche internationale Position im humanitären Bereich ein. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Genau vor einem Jahr wurde General Domenico Giani, gebürtig aus Arezzo (Toskana) und seinen Wurzeln sehr verbunden, als Kommandant der Vatikanischen Gendarmerie abgesetzt, nachdem er diese wichtige Einrichtung unter drei Päpsten geleitet hatte. Viele fragten sich, was der verdiente Soldat und Geheimdienstmann nun wohl machen wird, denn an Angeboten dürfte es ihm bei seiner Qualifikation nicht gemangelt haben. Nun, nach seinem Umzug in Rom, da er seine vatikanische Wohnung verlassen musste, wurde bekannt, mit welcher Verantwortung Giani in der Zukunft betraut wurde. Gerade in der Zeit der Pandemie setzt sich Giani im humanitären Bereich ein

Der turbulente und in seinen Gründen nie geklärte Abschied vom Vatikan hat die Wertschätzung, die sich der Kommandant während seiner Jahre in der ersten Reihe geschaffen hatte, nicht berührt, und nun ist die Anerkennung ist eingetroffen. Seit dem 1. Oktober ist Domenico Giani Präsident der „Eni-Stiftung“, die sich seit langem für humanitäre Projekte in den Ländern engagiert, in denen der italienische  Ölgigant tätig ist. Diese berichtete die toskanische Zeitung „La Nazione“ am 4. Oktober 2020.

In den letzten Jahren gründete die Stiftung Schulen und Krankenhäuser in Afrika und Asien. Sie unterstützte Initiativen, die Kinder und Frauen als Protagonisten gesehen haben. Kurz gesagt: die Stiftung hat den Namen Italiens in die ganze Welt getragen, indem sie beträchtliche Geldsummen investierte, die durch die Zuweisung eines Teils der Gewinne an die Stiftung selbst erzielt wurden. Giani wurde mit der Leitung dieser tiefgreifenden, effizienten Struktur betraut, die bei der Lösung bestimmter Problematiken an vorderster Front steht.

Der ehemalige Kommandant der Gendarmerie besitzt eine große Erfahrung, Erfahrung, die er auf dem Feld gemacht hat, zusammen mit unzähligen Reisen an der Seite von Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus, die es ihm ermöglicht haben, eine 360-Grad-Vision jeder einzelnen Realitäten zu entwickeln. Durch sein Studium der Pädagogik und der Wissenschaft der finanziellen Sicherheit hat er sich stets in humanitären Missionen ausgezeichnet, letztlich besonders durch die Aktivierung eines Korridors des Waffenstillstands in der sehr armen Zentralafrikanischen Republik im Jahr 2015, was den Besuch des Papstes und die Öffnung der Heiligen Pforte ermöglichte.

Ihm wird ein wichtiges Budget zur Verfügung stehen, das von Jahr zu Jahr variiert und in diesen Monaten aufgrund der durch den Gesundheitsnotstand verursachten Hindernisse weiter reduziert wird. Doch insgesamt hat die 2007 gegründete Eni-Stiftung, wie auf ihrer Webseite berichtet wird, im letzten Jahrzehnt mehr als 35 Millionen für humanitäre Initiativen bereitgestellt und beabsichtigt, in dieser Richtung weiterzumachen.

Gegenwärtig gibt es auf der ganzen Welt, von Mosambik bis Myanmar, von Ghana bis Ägypten, verschiedene Initiativen der Stiftung, die von Kampagnen gegen das Papillomavirus zur Bekämpfung des Gebärmutterhalskrebses über die Teilnahme am Projekt Dream der Gemeinschaft Sant’Egidio zur Verbesserung des Gesundheitszustands der Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung von Frauen mit HIV bis hin zur Unterstützung der pädiatrischen Versorgung zusammen mit „Cuamm“ (Ärzte für Afrika) reichen.

Die Ernennung von Giani repräsentiert eine Anerkennung des Ansehens einer Gestalt, die in ihrer Karriere ein internationales Beziehungsnetz geknüpft hat, das für diese neue Aufgabe von grundlegender Bedeutung sein wird.

 


© 2020 www.kath.net