Ein unheiliger Zorn von Bischof Bätzing

25. September 2020 in Deutschland


Limburger Bischof ist sauer, weil der deutsche Nuntius ihm einen Brief aus Rom übermittelt hat und der Brief auch an die anderen Bischöfe ging - "Die Zeit" zu Bätzing: "Er vertritt eine Kirche, die Einheit predigt und die Spaltung vorantreibt."


Fulda (kath.net/rn)

Georg Bätzing, der Limburger Bischof und Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, soll im Vorfeld der Tagung der Deutschen Bischofskonferenz laut einem Bericht der "Zeit" zornig über das Verhalten von Kurienerzbischof Nikola Eterović, den vatikanischer Botschafter in Deutschland, gewesen sein. Anlass für den Zorn ist der Brief der Glaubenskongregation zu den umstrittenen Thesen und Ideen des Ökumenischen Arbeitskreis (ÖAK).  Der Brief wurde nämlich nicht direkt an ihn geschickt, sondern über den Nuntius, eine übrigens durchaus übliche Zustellmethode auf hoher kirchlicher Ebene. Gleichzeitig erging der Brief aber auch direkt an alle anderen deutschen Diözesanbischöfe. Laut der Zeitung hat Bätzing folgendes erbost geschrieben: "Darf ich Ihnen rückmelden, dass ich dies als einen ungebührlichen Vorgang empfinde. Der Präfekt der Glaubenskongregation schreibt mich an, und die Nuntiatur versendet das Schreiben an alle Bischöfe. Es hätte mir als Adressaten ganz gewiss zugestanden, das Schreiben zu einem geeigneten Zeitpunkt vor der Herbstvollversammlung allen Bischöfen (auch den Weihbischöfen) zugänglich zu machen. Dies ist doch wohl der übliche und schickliche Weg."

 

Bätzing ist auch verärgert, dass der Brief auch in den Medien thematisiert wurde und macht den Nuntius dafür verantwortlich.  "Herr Nuntius, Sie sehen mich über diesen Vorgang sehr verärgert.", schreibt der Bischof von Limburg, der offensichtlich seine Antwort ebenfalls gezielt "seinen Medien" wie der "Zeit" zugespielt hat. Die Zeitung schreibt übrigens in ihrem Bericht über den Vorfall: "Bätzing ist in seiner Führungsrolle einer brisanten Lage ausgesetzt. Er vertritt eine Kirche, die Einheit predigt und die Spaltung vorantreibt. Selten gab es jüngst so viele offene politische Manöver zur Schwächung des Gegners. Georg Bätzing wurde gereizt. Nun muss er sehen, ob er sich durchsetzen kann."


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