Was ist mit Asia Bibi passiert?

4. September 2020 in Weltkirche


Die berühmte pakistanische Katholikin, die in Pakistan jahrelang im Gefängnis saß, lobt plötzlich das umstrittene islamische Rechtssystem und die Blasphemiegesetze in Pakistan.


München (kath.net)

Was ist mit Asia Babi passiert? Die berühmte, pakistanische Katholiken, die in Pakistan jahrelang im Gefängnis saß, hat diese Woche das Ende Januar erschienene Buch der französischen Journalistin Anne-Isabelle Tollet scharf kritisiert. Bibi drohte im Pakistan wegen Beleidigung des Propheten Mohammeds die Todesstrafe, 2019 wurde sie freigesprochen und konnte nach langen Verhandlungen das Land verlassen. Bei einem Besuch in Frankreich lobt sie Tollet, die sich für sie massiv eingesetzt hatte. Doch nun übt sie gegenüber Ucanews scharfe Kritik an Tollet und erklärt plötzlich, dass sie mit dem Buch nicht einverstanden sei. Besonders bizarr: Asia Bibi lobt plötzlich das Rechtssystem und die Blasphemiegesetze in Pakistan. Sie meint sogar, dass das Gesetz absolut gut sei, es nur von Menschen missbraucht werde. Nadeem Bhatti, der Mitbegründer der pakistanischen "Christian Liberation Front", übte daran scharfe Kritik und erinnerte daran, dass viel Geld investiert wurde, um Asia Bibi zu befreien.

 

Tollet meinte gegen idea zu den jüngsten Entwicklungen, dass Asia Bibi offensichtlich massive Probleme habe, in ihre Heimat zurückkehren wolle und sich deshalb von dem Buch distanziere. Sie habe Berater, die ihr dies einreden. "Ich kann nicht glauben, dass Bibi die Blasphemiegesetze und die Extremisten verteidigt, die nur eine Idee haben: Sie zu hängen." Das Buch sollte auch in deutscher Sprache erscheinen, wurde aber aufgrund der jüngsten Entwicklungen vorerst gestoppt.

Archivfoto: Tollet mit Asia Bibi


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