Jerusalemer Mufti verbietet Emiratis Zugang zur Al-Aqsa-Moschee

21. August 2020 in Aktuelles


Fatwa verbietet Bürgern aus Ländern, die Friedensabkommen mit Israel unterzeichnen, das Betreten der Moschee auf dem Tempelberg


Jerusalem (kath.net/KAP) Der sunnitische Großmufti von Jerusalem, Mohammed Hussein, verbietet Muslimen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den Besuch der Al-Aqsa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg. Hintergrund ist die geplante Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Emiraten unter Vermittlung der Vereinigten Staaten. Laut Medienberichten erinnerte Hussein kurz nach Bekanntwerden des Normalisierungsprozesses an eine bereits vor einigen Jahren veröffentlichte Fatwa. Demnach ist es Bürgern aus Staaten, die Friedensabkommen mit Israel unterzeichnen, verboten, die drittheiligste Stätte des Islam zu betreten und dort zu beten.

Israel und die Emirate hatten vergangene Woche angekündigt, ihre Beziehungen normalisieren zu wollen. Die Emirate sind damit nach Ägypten und Jordanien erst das dritte arabische Land, das diplomatische Beziehungen zu Israel aufnimmt. Die Vereinbarung war unter Vermittlung Washingtons zustande gekommen und soll demnächst im Weißen Haus unterzeichnet werden. Das Abkommen sieht auch einen vorläufigen Verzicht Israels auf geplante Annexionen im Westjordanland vor.

Die palästinensische Autonomiebehörde hat das diplomatische Abkommen zwischen Jerusalem und den Vereinigten Emiraten scharf kritisiert. Laut Agenturberichten demonstrierten am Mittwoch etwa 2.000 Palästinenser im Westjordanland gegen die geplante Normalisierung. In einem seltenen Schulterschluss nahmen laut AFP an der Kundgebung sowohl Mitglieder der palästinensischen Organisation Fatah als auch der mit ihr rivalisierenden Hamas teil.


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