Italiens Lebensschutzbewegung: Pandemie isoliert Schwangere

2. Juni 2020 in Prolife


Lockdown habe werdende Mütter mit Sorgen alleingelassen und Kontrolltermine verunmöglicht


Rom  (kath.net/KAP) Mehrere Vertreter der Lebensschutzbewegung in Italien haben auf die Nöte von Schwangeren in Zeiten der Corona-Pandemie aufmerksam gemacht. Viele künftige Mütter seien durch den Lockdown isoliert und mit ihren Sorgen alleingelassen worden, sagte Giovanni Ramonda, Vorsitzender der Gemeinschaft "Papst Johannes XXIII.", der Tageszeitung "Avvenire" (Donnerstag). Besonders belastend sei dies für jene, die sich nicht sicher seien, ob sie das Baby behalten sollten oder nicht. In den ersten vier Monaten des Jahres habe die Organisation 30 Kinder vor Abtreibung retten können, täglich gebe es im Durchschnitt fünf neue Anfragen.

 

Vor allem die Kontaktaufnahmen über digitale Netzwerke hätten stark zugenommen, so Ramonda. Oft erzählten die Betroffenen von einer "großen Einsamkeit". Etliche hätten aufgrund von Social Distancing wochenlang nicht einmal einen Freund treffen können. Hinzu komme, dass aus Angst vor Ansteckung der Gang ins Krankenhaus oder zum Arzt gescheut werde. Das bringe weitere Risiken mit sich. Lara Morandi, Koordinatorin des Schwangeren-Beratungsnetzwerks "SOS Vita" bestätigte, dass die Zahl der Abtreibungswilligen gestiegen sei. Mehr als 200 Frauen hätten von Jänner bis April online Kontakt aufgenommen. Während des gesamten Jahres 2019 seien es nur 133 gewesen. Wegen der erhöhten Nachfrage hätten die Helfer ihre Schichten verdoppelt. Meist seien "ernste finanzielle Schwierigkeiten" der Grund für eine Abtreibung, erläuterte Morandi. Die Pandemie habe die Lage von Familien in prekären Lebensverhältnissen noch einmal verschärft, so die Expertin. (ende)

 

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